HTC-CEO Peter Chou eine Revolution im Smartphone-Bereich angekündigt: Indem das Unternehmen die Bootloader seiner Android-Geräte künftig nicht mehr sperren will, wird den Nutzern erstmals die Möglichkeit gegeben, das Betriebssystem ihrer Wahl zu installieren.
Fast schon heimlich still und leise hat HTC diese Woche eine kleine Sensation verkündet: In einem Facebook-Post gab Unternehmenschef Peter Chou bekannt, dass HTC seine Smartphones künftig nicht mehr wie bisher mit einem gesperrten Bootloader ausliefern wird. Was zunächst so unspektakulär klingt, öffnet den Verbrauchern und auch Herstellern jedoch völlig neue Möglichkeiten. So können Besitzer von HTC-Smartphones künftig selbst entscheiden, welche Betriebssystemversion sie gerne nutzen und installieren wollen. Damit wird beispielsweise ein Wechsel von der vorinstallierten Android-Version auf eine neuere möglich, ohne sich deshalb wie bisher gleich ein neues Gerät zulegen, oder auf eine entsprechende Firmware-Version des Herstellers warten zu müssen.
Die Idee zur großen Offenheit kam dabei von den Nutzern selbst: Über 5.000 HTC-Nutzer hatten eine entsprechende Petition beim Hersteller eingereicht und damit Gehör gefunden, obwohl sie nur einen minimalen Bruchteil der HTC-Nutzerbasis abbilden. Wichtiger war jedoch offenbar das innovative Potential dieses Vorschlags, wie Chou auf Facebook erklärt: »Es gab ein überwältigendes Feedback unserer Kunden, dass die Leute Zugang zu offenen Bootloadern auf ihren HTC-Smartphones wollen. Sie sollen wissen, dass wir diesen Wunsch wahrgenommen haben. Hier und heute kann ich Ihnen offiziell bestätigen, dass wir die Bootloader auf unseren Geräten nicht länger sperren werden. Danke für Ihren Einsatz, Ihre Unterstützung und Ihre Geduld.«
Besonders interessant dürfte die freie Android-Wahl für Bastler sein: Neben von HTC nicht verfügbaren Android-Versionen können damit auch alternative Varianten wie Cyanogenmod aufgespielt werden, die Erweiterungen wie beispielsweise Übertaktungsfunktionen beinhalten. Was aus der Facebook-Bekanntmachung allerdings nicht hervorgeht, ist ob die neue Offenheit nur für künftig verkaufte Geräte gilt, oder ob auch für die im Umlauf befindlichen Geräte ein entsperrter Bootloader nachgeliefert wird.