Der Smartphone-Hersteller HTC steckt in den roten Zahlen. Insidern zufolge werden nun Gespräche mit möglichen Interessenten für das VR-Geschäft geführt. Auch ein Komplettverkauf des Unternehmens steht zur Debatte, gilt aber als unwahrscheinlich.
In den vergangenen Jahren ist HTC , das mit dem Siegeszug von Android zu den führenden Herstellern im Smartphone-Markt aufstieg, im Wettbewerb mit Apple, Samsung und chinesischen Herstellern wie Huawei, Oppo und Xiaomi zurückgefallen. Zuletzt musste das Unternehmen wiederholt Umsatzrückgänge vermelden und schrieb rote Zahlen: Das zweite Quartal dieses Jahres schloss HTC mit einem Umsatz von 16,1 Milliarden Taiwan-Dollar ab, umgerechnet knapp 448 Millionen Euro (PDF). Ein Jahr zuvor waren es noch 18,8 Milliarden gewesen (523 Millionen Euro) – ein Minus von 14 Prozent. Der Verlust konnte zwar um etwa die Hälfte reduziert werden, lag aber immer noch bei knapp 2 Milliarden Taiwan-Dollar (55 Millionen Euro).
Daher wird bei HTC nun geprüft, welche Optionen es für die Zukunft gibt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg erfahren hat, steht von einem Komplettverkauf des Unternehmens über ein Abspaltung der VR-Sparte alles zur Debatte, auch wenn ein Komplettverkauf – mangels potenzieller Käufer, die sich den gesamten Hersteller einverleiben wollen – als unwahrscheinlich gilt. Wahrscheinlicher ist demnach der Einstieg eines Investors, ein Spin-Off des VR-Geschäfts oder dessen Verkauf. Zu den Interessenten soll die Google-Mutter Alphabet zählen, mit der bereits Gespräche geführt wurden. Entschieden sei aber noch nichts.
Im Markt für VR-Systeme ist HTC mit seiner »Vive« sehr erfolgreich und IDC-Zahlen zufolge die Nummer drei im Markt hinter Samsung und Sony, vor Facebook mit der »Oculus Rift«. Allerdings macht das VR-Geschäft nur einen sehr geringen Teil des gesamten Business bei HTC aus, mehr als 90 Prozent seines Umsatzes macht der Hersteller eigenen Angaben zufolge noch immer mit Smartphones.