Die größte Reorganisation seit Jahren erlebt die »Systems and Technology Group« (STG) von IBM. Sie ist für Server- und Storage-Systeme zuständig.
Künftig wird IBMs STG Vertrieb und Marketing auf Kundengruppen ausrichten, nicht auf Systemfamilien, wie das bislang der Fall war. Damit vollzieht IBM einen Wandel, den andere Anbieter, etwa HP, EMC oder Dell, bereits hinter sich haben.
Die STG wird in vier Geschäftseinheiten aufgeteilt. »Enterprise Systems« ist für Großfirmen zuständig, »Business Systems für kleine und mittelständische Unternehmen.
Die »Industry-Systems«-Sparte konzentriert sich auf spezielle Branchen, etwa Handel und Gesundheitswesen. Der Bereich »Microelectronics« schließlich zielt auf Anwender, die IBMs Mikroprozessoren und applikationsspezifische IC (Asics) einsetzen.
Jede Einheit wird durch 300 System-Sales-Manager unterstützt. Dies geht aus einem Memo hervor, das William Zeitler, Senior Vice President und Leiter der STG-Sparte, an IBM-Mitarbeiter verschickte.
Allerdings wird IBM nicht komplett mit der alten Struktur brechen. So sollen vier »Platform Business Units« bestehen bleiben, die den neuen Geschäftsbereichen zuarbeiten.
Neben »Mainframe« sind dies die Sparten »Power Systems« (Server-Systeme der Reihe p und i), die »Modular-Systems«-Gruppe mit x-Server-Systemen, außerdem der Blade-Center-Bereich mit den Blade-Server-Produkten.
Hintergrund des Umbaus dürfte sein, dass IBMs Geschäft mit Servern und Speichersystemen nicht so läuft, wie sich das Unternehmen das wünscht. Laut Gartner setzte IBM im dritten Quartal 2007 weltweit rund 320.000 Server-Systeme ab, etwa 3,9 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Der weltweite Umsatz mit Servern sank im dritten Quartal um 8,1 Prozent, von 4,38 Milliarden Dollar auf 4,03 Milliarden. Damit behauptete IBM zwar den ersten Platz vor HP (3,75 Milliarden Dollar). Doch legten HP (+13,9 Prozent), Dell (+12,6 Prozent) und Sun (+11,4 Prozent) beim Umsatz kräftig zu.
Was die Zahl der verkauften Server-Systeme betrifft, rangierte IBM im dritten Quartal mit 320.000 Geräten auf dem dritten Platz, hinter Dell (485.000 Systemen) und HP (650.000 Systemen). Beide Firmen profitierten von der starken Nachfrage nach x86-Maschinen, während speziell IBMs i- und z-Systeme deutlich weniger Käufer fanden.