War der indirekte Vertrieb der IBM Software Group bis vor einem Jahr noch weitgehend ungeregelt, so zertifiziert der Hersteller inzwischen seine Partner. Nun legt er außerdem branchenspezifische und markenübergreifende Programme auf.
Die IT-Anforderungen der verschiedenen Wirtschaftszweige unterscheiden sich sehr und verlangen nach spezifischen Softwarelösungen, hat man bei IBM erkannt. Die Konzernlenker vermuten hier große Wachstumschancen und ein Marktpotenzial von 2,4 Milliarden Dollar. »Wir wollen dieses Potenzial gemeinsam mit unseren Partnern angehen«, resümiert Doris Albiez, Vice President Geschäftspartner und Mittelstand bei IBM Deutschland. Zu diesem Zweck hat der IT-Riese drei neue Partnerprogramme aufgelegt. »Über Branchen-Knowhow haben IBM-Partner die Möglichkeit, ihren bestehenden Kundenkreis zu erweitern«, sagt Albiez und will damit Systemintegratoren und Softwareentwicklern die neuen Programme schmackhaft machen.
Mit dem Programm »IBM Industry Solutions Specialty« stellt das Unternehmen seinen Partnern Ressourcen für Marketing, Vertrieb und Technik im Hinblick auf unterschiedliche Branchen bereit. Dazu gehören Frameworks sowie Cloud- und Mobilitätslösungen. Im Fokus stehen das Gesundheitswesen, Behörden, Automobilbau, Luft- und Raumfahrt, Banken und Versicherungen, Versorger, der Einzelhandel, Telekommunikations- sowie Chemieunternehmen.
Das neue Programm »IBM Software Value Plus Industry Authorization« ist an Reseller und Systemintegratoren gerichtet, die ihr Branchen-Knowhow mit Bezug auf IBM-Software vertiefen wollen. Hier winken zusätzliche Vergünstigungen wie gemeinsame Marketing-Aktivitäten und bevorzugte Behandlung bei technischen Anfragen. Allerdings muss ein Partner dafür ein anspruchsvolles Zertifikat erwerben, geprüft werden Produkt- und Branchenkenntnisse. Außerdem muss das Unternehmen sich in seinen Angeboten auf IBM-Frameworks beziehen, Referenzkunden vorweisen und über verliehene Preise oder Veröffentlichungen Kompetenz nachweisen.
»IBMs Fokus auf spezialisierte Fähigkeiten ergänzt unsere Investitionen in Branchenkenntnisse für unsere Partner«, kommentiert Tony Madden, Global Supplier Business Executive des Value-Added-Distributors Avnet International.
Eine weitere Zertifizierungsmöglichkeit bietet das ebenfalls neue Partnerprogramm »IBM Software Value Plus Security Authorization«. Es soll Geschäftspartnern helfen, die in branchenspezifischen Zusammenhängen Sicherheitsanforderungen umfassend bewältigen wollen: mit bewährten Vorgehensweisen und Software von IBM. Sie können dann mit finanziellen Anreizen Sicherheitslösungen verkaufen, die verschiedene Produktlinien von IBM betreffen: Infosphere, Websphere, Rational, Optim und Tivoli. Auch für dieses Zertifikat müssen die Partner Tests bestehen und Referenzkunden vorweisen. ISVs bekommen dann spezielle Technik- und Marketing-Unterstützung.