Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD

Im Test: Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD

28. September 2010, 10:18 Uhr |
Im Test: Die brandneue Multimedia Platinum HD Suite von Nero

Gerade ein halbes Jahr ist es her, dass Nero die Multimedia Suite 10 vorgestellt hat. Jetzt hat Nero eine Platinum-HD-Variante der Suite angekündigt sowie eine Premium-HD-Variante der Videobearbeitungssoftware Nero Video (vormals Nero Vision Xtra). Wir haben uns die neue Suite genauer angesehen.

Lag in der Vergangenheit der Fokus der Nero-Suite beim Brennen, ist spätestens seit Version 10 (siehe Test bei magnus.de) klar, dass der Karlsbader Hersteller mehr in Richtung Medienmanagement, vor allem aber Videobearbeitung geht. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die meisten Neuerungen der Platinum-HD-Suite bei der Medienverwaltung "Nero MediaHub" und der Videobearbeitungssoftware "Nero Vision" wiederfinden. Lediglich von "Nero BackItUp & Burn" gibt es noch weiteres Neues zu vermelden: Es unterstützt jetzt den neuen Verschlüsselungsstandard AES-NI (Intel Advanced Encryption Standard New Instructions), die grafische Oberfläche wurde erweitert und die Backupgeschwindigkeit erhöht.

Nero MediaHub

Der Mediaplayer Nero ShowTime wurde bereits mit der ersten 10er-Version abgeschafft, mit der neuen MediaHub-Version lassen sich endlich auch wieder Blu-rays - und natürlich selbst erstellte AVCHD-Disks - wiedergeben, was natürlich auch das Testen mit Nero Vision erstellter

Videos Disks vereinfacht. MediaHub wird damit, zusammen mit der Windows-Explorer-Integration, zu einem vollwertigen ShowTime-Ersatz. Der integrierte Blu-ray-Player ist Profil-2.0-zertifiziert, BD-Live (der Online-Zugriff über eine Blu-ray-Disc) wird also unterstützt, nicht aber die räumliche Wiedergabe von 3D-Blu-rays - hier bekommt man nur die 2D-Version zu sehen.

Ebenfalls nachgeliefert hat Nero die Gracenote-FileID-Funktion, mit der beliebige Musikdateien anhand eines akustischen Fingerabdrucks identifiziert und die Tags gefüllt werden können. Die Erkennung funktioniert zwar hervorragend, Funktionen zur komfortablen Batch-Verarbeitung von MP3-Tag-Informationen bzw. Dateinamen fehlen allerdings weiterhin. Auch die Auswahl, ob man die erkannten Informationen oder die Original-Informationen übernehmen will, könnte flexibler sein, da man nicht einzelne Felder übernehmen kann (z.B. Genre, Cover ö.ä.). Wer es also eine perfekte Musiksammlung haben möchte, kommt nach der Identifizierung der Tracks weiterhin nicht um den Einsatz der Freeware MP3tag herum. Dafür lassen sich bereits in iTunes oder der Windows-Media-Player-Bibliothek enthaltenen Informationen importieren.

Störend bei der Medienverwaltung mit MediaHub ist auf jeden Fall, dass man für die Bereiche „Musik“, „Fotos“ und „Videos“ immer noch keine eigenen Ordner festlegen kann. Hat man also bei seiner MP3-Sammlung auch Cover-Grafiken mit abgespeichert, werden diese Bilder auch unter „Fotos“ angezeigt. Positiv dagegen: Befindet man sich in der Bildervorschau, genügt ein Klick auf die „Abspielen“-Schaltfläche, und schon werden die Bilder in Form einer Diashow mit Ken-Burns-Effekt angezeigt. Erstellen Sie eine Diashow, werden in der Menüvorschau bereits die eigentlichen Bilder und nicht nur Platzhalter angezeigt.

Ebenfalls neu: Benutzen Sie die Fotobearbeitungsfunktion, können Sie die Auswirkungen von Effekten sofort in einer Vorschau sehen, wenn Sie mit dem Mauszeiger über den entsprechenden Effekt-Button fahren und nicht erst, wenn Sie den Effekt anwenden. Wie auch schon in der Vorgängerversion lassen sich alle zugewiesenen Effekte später wieder rückgängig machen.

Alle bisher genannten Funktionen sind auch im Nero-Vision-Xtra-Nachfolger „Nero Video Premium HD“ zu finden, lediglich das neue Nero-Move-it-Plug-in gibt standardmäßig nur in der Suite, lässt sich jedoch gegebenenfalls für 19,99 Euro nachrüsten. Die Erweiterung konvertiert, ebenso wie die gleichnamige Standalone-Applikation, Multimediadateien für mobile Endgeräte. Angesteckte Geräte werden, sofern sie in der Gerätedatenbank vorhanden sind, gleich mit Namen auf der Oberfläche angezeigt, sodass ein einfaches Drag & Drop von Mediendateien genügt, um die Files in ein entsprechendes kompatibles Format zu konvertieren. Sollte ein Gerät nicht erkannt werden, so analysiert das Move-It-Plug-in die auf dem Gerät bereits vorhandenen Mediendateien und stellt den Encoder automatisch entsprechend ein. Das entsprechend erstellte Profil kann dann zur Unterstützung anderer Anwender per E-Mail an Nero übermittelt werden.

Auch Apple-Player werden in der neuen Version von MediaHub unterstützt, allerdings greift die Medienverwaltung für die Übertragung auf iTunes zu, um auch in der Zukunfts einen funktionierenden Transfer zu gewährleisten.

Nero Vision

Auch Nero Vision wurde mit neuen Funktionen versehen. Neben neuen Effekten, Menüvorlagen und Hintergründen kann die Software jetzt auch Videos im FLV-Flash-Format ausgeben. Besonderes Highlight zudem: Der Bild-im-Bild-Effektgenerator. Aus einer Übersicht können Sie den gewünschten Bild-im-Bild-Effekt auswählen und dann einfach die gewünschten Videodateien per Drag & Drop auf den Effekt ziehen. Umständliches manuelles Positionieren und Skalieren entfällt also. Zudem ist das Ergebnis nicht fix - Sie können beliebig alle Parameter der Bild-in-Bild-Darstellung verändern, wenn Ihnen der Standard-Effekt nicht gefällt.

Im folgenden finden Sie das Making-of eines Kurzfilmes ("Janus"), der von Nero produziert worden ist und den Einsatz der neuen Bild-in-Bild-Funktion demonstriert. Das Video wurde uns von Nero in Blu-ray-Qualität zur Verfügung gestellt:

Damit auch bei Einsatz des Bild-in-Bild-Effektes die Vorschau nicht zu lange dauert, hat Nero neu die Funktion „Nero Background Rendering“ eingeführt, durch die bei Zuweisung eines Effektes sofort im Hintergrund eine Vorschau berechnet wird.

Von einer „Verbesserten Vorschauqualität“ gegenüber der Vorgängerversion, wie Nero im Reviewers Guide schreibt, kann aber leider keine Rede sein: Das Vorschaubild wirkt nicht wie HD, eher wie Standard-Auflösung, und der schlechte Deinterlacer sorgt durch Zusammenführen der Halbbilder gerade bei schnelleren Bewegungen für ein unscharfes Bild.

Das mit dem schlechten Deinterlacing ist leider nicht nur ein Manko der Vorschau: Wie schon bei der Vorgängerversion kommt der Deinterlacer auch beim Rendern des Films bei jedem Effekte zum Einsatz, selbst wenn es sich nur um eine einfache Farbkorrektur handelt, bei der ein Deinterlacing nicht notwendig ist (das Bild wird nicht skaliert). Für qualitativ hochwertigen Schnitt ist das weiterhin unzureichend.

Den Bug mit dem fehlerhaften 2-Pass-Rendering bei AVCHD hat Nero endlich behoben, auch wechselt das AVC-Profil nicht mehr zwischen Version 4.0 und 4.1, allerdings weiß trotz SmartRendering die Geschwindigkeit des Encoders zumindest bei qualitativ besten Einstellungen noch nicht ganz zu überzeugen. CUDA-Beschleunigung gibt es weiterhin nur bei der Ausgabe im MP4-Dateiformat.

Es gibt auch noch weitere Tücken im Detail, deren Korrektur eigentlich mit diesem Update erwünscht gewesen wäre: Haben Sie die AVCHD-Dateien auf Festplatte kopiert und wählen „Importieren von Festplatte“, erhalten Sie die Fehlermeldung, dass keine AVCHD-Dateien gefunden worden sind, wenn Sie nicht den „AVCHD“-Ordner als Startordner angeben - würde die Software von selbst auch in den Unterordnern suchen, wäre es einsteigerfreundlicher. Dass es die Ausgabemöglichkeit auf SD-Karte gibt, ist löblich, und Nero wäre der erste


  1. Im Test: Nero 10 Multimedia Suite Platinum HD
  2. Fazit

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