Das Hyperloop-Konzept basiert auf einer Vakuumröhre, durch die mit Magnetschwebetechnik Kapseln mit nahezu Schallgeschwindigkeit katapultiert werden.
Die Idee stammt von Elon Musk, der sie im August 2013 in einem Whitepaper vorgestellt hat. Doch Musk ist mit Tesla und SpaceX so sehr beschäftigt, dass Dirk Ahlborn als CEO das Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies mit Hauptsitz in Los Angeles führt. Auf Magnetschwebetechnik basierend sollen in einer Vakuumröhre Kapseln mit Personen oder Gütern mit 1.000 Stundenkilometern hindurchgeschossen werden, also etwa Flugzeuggeschwindigkeit. Da durch das Vakuum der Widerstand äußerst gering ist, bleiben anders als etwa bei der Deutschen Bahn die Betriebskosten überschaubar, wenn die Strecke erstmal gebaut ist.
Hyperloop TT ist weniger ein traditionelles Geschäft als eine aufwändige Crowdfunding-Kampagne. Das Unternehmen hat ein Expertenteam von über 800 Personen etwa von NASA, Boeing, Tesla und SpaceX zusammengestellt und baut Unternehmens- und Hochschulpartnerschaften auf für die Nutzung ihres jahrzehntelangen Engineering- und Fertigungswissens in kritischen Branchen.
Die Kapseln werden von einem linearen Induktionsmotor, einem elektromagnetischen Antrieb und eingebetteten Akkus angetrieben. Dadurch ist das System leise und emissionsfrei. Die Beschleunigung der Passagierkapseln soll auf 1 g begrenzt sein, also weniger als beim Start eines Flugzeugs. Jede Kapsel ist 30 Meter lang und kann 28 bis 40 Passagiere befördern. Das System ist für Kapselabfahrten alle vierzig Sekunden ausgelegt und kann somit täglich 164.000 Passagiere befördern. Auf der fensterlosen Innenseite könnten Filme oder Virtual-Reality-Landschaften zu sehen sein. Das Unternehmen nennt das »Augmented Windows«.
Darüber hinaus hat Hyperloop TT ein neuartiges Material für die Außenhaut der Kapseln entwickelt: Vibranium, bekannt aus Marvel-Comics. Durch den Einsatz von Kohlefaser und eingebetteten Sensoren ist dieses neue Material wesentlich stärker als Aluminium und Stahl und überträgt drahtlos kritische Informationen wie Temperatur, Stabilität und Integrität. Es ist auch viel leichter und reduziert so den Energiebedarf. Eine vollwertige Passagierkapsel, die derzeit im Werk des Unternehmens im spanischen Carbures gebaut wird, soll noch in diesem Sommer ausgeliefert werden.
Auf der Partnerkonferenz von VMware in Hanau sagte Ahlborn, das Problem sei weniger das Geld, als vielmehr die Regulierung. In Deutschland sei der TÜV Süd involviert, so dass man in Deutschland wohl noch viele Jahre auf die neue Technik waren müsse, während in arabischen Staaten bereits Teststrecken gebaut würden. Theoretisch, sagt Ahlborn, seien auch Geschwindigkeiten jenseits der Schallgeschwindigkeit möglich, aber dann werde es mit der Physik ziemlich kompliziert. Die Rohre des Hyperloops werden hauptsächlich auf Pylonen gebaut. Für die Tausenden von Betonsäulen hat das Unternehmen auch bereits innovative Ideen. Diese reichen von vertikalen Gärten über Digital Signage bis hin zur Wassergewinnung aus der Luftfeuchtigkeit. Hyperloop TT hat bereits acht Regierungsvereinbarungen abgeschlossen und eine Reihe von Machbarkeitsstudien weltweit gestartet. Als Beweis für die Machbarkeit wird angeführt, dass die Rückversicherungsgesellschaft Munich RE die Technik als »versicherbar« einstuft. Der Bau einer kilometerlangen Teststrecke in der Nähe seines F&E-Zentrums in Frankreich hat bereits begonnen.
Aber Hyperloop TT ist nicht das einzige Unternehmen, das sich mit dem Hyperloop-Konzept beschäftigt. Zum einen ist da Virgin Hyperloop One, zum anderen das kanadische Unternehmen Transpod, und ebenso Arrivo, The Arrival Company, die von ehemaligen Mitarbeitern von Hyperloop One gegründet wurde.