Auf dem bereits achten »Cloud Summit« in den USA trumpft Broadliner Ingram Micro mit einer Reihe von Neuvorstellungen auf, welche die Angebotsbreite im Cloud-Bereich signifikant erhöhen und dem ITK-Channel zu einer dominierenden Stellung, insbesondere auch im bisher schwächelnden IaaS-Geschäft, verhelfen sollen.
Ingram Micro hielt im April in Phoenix Arizona seinen mittlerweile achten Cloud-Computing-Gipfel ab und präsentierte den rund 1.300 angereisten Partnern eine ganze Reihe von Neuerungen, welche bestehende Prozesse im Cloud Computing weiter vereinfachen beziehungsweise den Einstieg in neue Cloud-Computing-Segmente erleichtern sollen. Nimesh Davé, Executive Vice President Global Cloud Computing bei Ingram Micro, hebt auf dem Cloud-Gipfel die Wachstumsperspektiven euphorisch hervor, die sich seiner Firma und den Handelspartnern in einem Markt bieten: »Cloud Computing bietet unbegrenzte Möglichkeiten und löst Probleme, die wir bisher nicht lösen konnten.« Allein in diesem Jahr soll das Umsatzvolumen der Cloud-Industrie von 216 Milliarden US-Dollar um weitere 140 Milliarden Dollar zulegen, da Kunden mehr und mehr auf einen nutzungsbasierten Verbrauch umschwenken. In der Folge wachsen auch die Anforderungen an IT-Sicherheit. Dies befeuert einen Markt, der nicht nur nach Ansicht von Ingram Micros Cloud-Chef Davé weiter steile Wachstumskurven aufzeigt.
Aber nicht in allen Segmenten profitiert der ITK-Channel vom Cloud-Wachstum, wie Renee Bergeron, Ingram Micros Senior Vice President Global Cloud Channel, auf dem Event feststellt: »Während etwa die Hälfte des zusammengenommenen SaaS-, IaaS- und PaaS-Geschäfts über den Channel geht, beläuft sich im Infrastructure-as-a-Service-Bereich alleine betrachtet der Channel-Anteil auf gerade mal 20 Prozent.« Hyperscale Provider wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und IBM Bluemix besetzten dagegen gut 60 Prozent des globalen IaaS-Marktes. Microsoft Azure beispielsweise habe sein Geschäftsvolumen eben erst verdoppelt und AWS verzeichne hier jährliche Wachstumsraten von 47 Prozent, weiß Bergeron. Dagegen: »Für den Channel ist Infrastructure-as-a-Service eine noch weitgehend ungenutzte Geschäftschance.« Bergeron führt an, dass sich Ingram Micro in den ersten sechs Jahren seines Cloud-Vorstoßes stark auf Software-as-a-Service konzentriert habe, weil es »einfacher in den Markt zu bringen war«. Nun setzt der Distributor aber zu einem Vorstoß in das IaaS-Geschäft an. Cloud-Chef Nimesh Davé gesteht ein, dass der Distributor im vergangenen Geschäftsquartal Q1/2017 erste größere Deals im IaaS-Bereich verzeichnete: »Ich erwarte aber einen signifikanten Anstieg bei IaaS für den Channel«, gibt er sich hoffnungsfroh. Nicht zuletzt, weil hinsichtlich der Programmierschnittstellen zu den Public-Cloud-Angeboten der Hyperscaler deutliche technische Fortschritte erreicht wurden.