Um dem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, wurden in der Studie vier verschiedene Ansätze untersucht und deren Auswirkungen quantifiziert:
1. Eine neue Preisgestaltung für den Endverbraucher
2. Eine Kostenbeteiligung von Anbietern in Abhängigkeit des verursachten Datenverkehrs (betrifft vor allem die Online-Service-Provider)
3. Die Einführung von Services mit verbessertem Qualitätsniveau im öffentlichen Internet
4. Die Einführung von Services mit verbessertem Qualitätsniveau auf Basis bilateraler Vereinbarungen zwischen einzelnen Marktteilnehmern.
Dabei kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass alle Maßnahmen zur Überlebensfähigkeit des Internets beitragen können, dass allerdings keine allein ausreicht, die Herausforderungen vollumfänglich zu meistern. Dies kann nur ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen leisten.
Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney und Leiter der zentraleuropäischen Communications and High Tech Practice: »Die politischen Entscheidungsträger sollten sich aufgeschlossen gegenüber den neuen Geschäftsmodellen zeigen, die derzeit entstehen, und diese unterstützen. Dass das Internet – oder gar Prinzipien der freien Meinungsäußerung oder des freien Unternehmertums – durch die Einführung von ausgewogeneren und vernünftigeren Gebühren Schaden nehmen könnte, ist nicht anzunehmen. Das Gegenteil ist der Fall: Ohne klare wirtschaftliche Anreize wird der Stau auf der Datenautobahn sowohl Innovationen als auch die Nutzung abwürgen«.
Die Studie wurde von vier europäischen Telekommunikationsunternehmen (Deutsche Telekom, France Telecom-Orange, Telecom Italia, Telefónica) in Auftrag gegeben als Beitrag zur derzeitigen politischen Debatte über ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum, die Umsetzung der Digitalen Agenda für Europa und die Erhaltung eines offenen und wettbewerbsfähigen Internets. Die ausführende Unternehmensberatung A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro außerhalb der USA.