Was Fußball und IT-Dienstleistungen gemeinsam haben

IT-Services: Lieber Champions League statt Kreisklasse

7. Mai 2010, 12:05 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Vor dem Spiel steht die Analyse

Ohne Analyse und ausgefeilte Taktik geht gar nichts, weder im Fußball noch im IT-Betrieb. Jeder »Spieler« muss jederzeit wissen, was zu tun ist.
Ohne Analyse und ausgefeilte Taktik geht gar nichts, weder im Fußball noch im IT-Betrieb. Jeder »Spieler« muss jederzeit wissen, was zu tun ist.
Der Trainer muss aus vielen Einzelkönnern eine schlagkräftige Mannschaft formen. Vor derselben Aufgabe stehen ein IT-Leiter und sein externer Dienstleister. Ihre »Spieler« sind jedoch gemanagte IT-Services.
Der Trainer muss aus vielen Einzelkönnern eine schlagkräftige Mannschaft formen. Vor derselben Aufgabe stehen ein IT-Leiter und sein externer Dienstleister. Ihre »Spieler« sind jedoch gemanagte IT-Services.

Kein Trainingslager, dafür zahlreiche Meetings sind bei dem Handelshaus angesagt. Auch dort ist klar, wohin es gehen soll. Bevor die IT-Abteilung das strategisch wichtige Projekt »Online-Marktplatz« in Angriff nimmt, ist zunächst – wie beim Fußballteam - eine Bestandsaufnahme angesagt:

  • Was kann das IT-Team leisten?
  • Welche Fachkenntnisse sind intern vorhanden, welche müssen zugekauft werden?
  • Hat das Rechenzentrum die Kapazitäten, um neben den Standard-IT-Diensten zusätzlich einen Online-Service mit vielen Zugriffen von Kunden zu verkraften?
  • Wie ist es um die Verfügbarkeit der IT-Dienste bestellt? Denn nichts ist schlimmer als ein Online-Service, der Kunden durch Ausfälle oder eine schlechte Performance nervt.

»Im Mittelpunkt einer solchen Analyse sollten dabei immer die Geschäftsprozesse stehen«, sagt Paul Schuster, Director Business Operations bei der matrix technology AG. Im Fall unseres Handelshauses wird schnell klar: Alleine mit den vorhandenen Bordmitteln, also dem internen IT-Team, ist das Projekt nicht umzusetzen.

Ein Fußballtrainer würde sagen: Die Spielerdecke ist zu dünn. Das bedeutet, das Unternehmen muss gewissermaßen auf dem Transfermarkt aktiv werden, also entweder weitere Mitarbeiter einstellen oder einen Teil der Routineaufgaben der IT-Abteilung einem externen Dienstleister wie der matrix AG übergeben.

Die Geschäftsführung gibt ihr »Go« für die Transfers – für die zweite Variante, das Outsourcing von Aufgaben. Der externe Service-Provider soll zwei Bereiche übernehmen: die Datensicherung, Stichwort Backup, und die Überwachung der Server-Systeme des Anwenders. Das entlastet die Mitarbeiter der hauseigenen IT-Abteilung. Diese können sich nun verstärkt um wichtigere Aufgaben kümmern.

Sie untersuchen die Geschäftsprozesse des Unternehmens auf ihre »Online-Tauglichkeit« hin, ermitteln, welche Prozesse umgestellt oder überhaupt erst etabliert werden müssen; sie prüfen, ob neue Hard- und Software erforderlich ist; sie recherchieren Anbieter und Preise und setzen Testinstallationen auf.

Der IT-Leiter legt mit seinem Ansprechpartner beim Service-Provider fest, wie die Zusammenarbeit konkret aussehen soll. Wichtig ist ein reibungsloses und vor allem effizientes Zusammenspiel der beiden Mannschaftsteile. Das heißt, keine langen Alibi-Bälle nach vorne, keine Anspiele auf Verdacht, die im Nichts landen. Stattdessen klare Absprachen, wer welche Aufgaben übernimmt und welche IT-Dienstleistungen in welcher Qualität zur Verfügung stehen sollen.

In der Fußballarena ist Halbzeitpause. Es steht 1:1. Nicht schlecht für das neu formierte Team, zumal bei dem starken Gegner. Doch die Fans haben sich mehr versprochen, der Trainer ebenfalls. Bis zum gegnerischen Strafraum läuft das Spiel ordentlich, doch dann fehlt es an Durchschlagskraft und zündenden Ideen. Und mit den schnellen Kontern des Gegners kommen Abwehrspieler und defensives Mittelfeld nicht recht klar.

Der Trainer justiert die Taktik nach: »Früher den ballführenden Gegner angreifen, und stärker mit Kurzpässen arbeiten, nicht so viele hohen Flanken!« Und er bringt einen frischen Spieler, der den Mittelfeldregisseur des Gegners an die kurze Leine nehmen soll. Ein letzter Appell des Trainers, bevor die zweite Halbzeit beginnt: »Denkt daran: Die anderen haben zwar gute Einzelspieler, aber wir sind das bessere Team.«

Während sich die Spieler in der Kabine auf die zweite Halbzeit vorbereiten, diskutiert auch die Mitglieder der IT-Abteilung unseres Handelshauses, wie es bei ihnen in der Firma weitergehen soll. Einige Kollegen haben Bedenken, dass der IT-Dienstleister nicht dieselbe Qualität liefern wird wie die eigenen Fachleute. Andere fürchten, dass Know-how verlorengeht und das Unternehmen dadurch vom Service-Provider abhängig wird. Wie schnell so etwas gehen kann, haben sie auch bei ihrem Fußballverein erlebt, in der vergangenen Saison, als das Spiel der Mannschaft ganz auf den Mittelfeldstar zugeschnitten war – und der plötzlich nach Spanien wechselte und das Team damit in eine Krise stürzte.


  1. IT-Services: Lieber Champions League statt Kreisklasse
  2. Vor dem Spiel steht die Analyse
  3. Die Aufstellung muss stimmen

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