Oracle verliert einen prominenten Kopf: Der Java-Vater James Gosling hat das Unternehmen ohne einen neuen Job verlassen. Konkrete Gründe hat er nicht genannt. Es könnte aber mit der Übernahme von Sun durch Oracle zusammenhängen.
Seit dem 2. April 2010 ist der Java-Gründer James Gosling nicht mehr bei Oracle. Dies bestätigt er am 9. April in seinem Blog. Über seine Gründe das Unternehmen zu verlassen, will Gosling nichts Konkretes sagen: »Was ich sagen könnte, wenn es konkret und ehrlich sein soll, würde mehr Schaden anrichten, als das es helfen würde.« Er bedauert es aber, dass er nicht mehr den Leuten zusammensein kann, mit denen er über die Jahre über hinweg gearbeitet hat. Was als nächstes kommt, weiß Gosling derzeit nicht. Er will sich eine Auszeit gönnen, bevor er sich wieder auf Jobsuche macht.
Gosling ist nicht der erste Prominente, der Oracle verlässt. Zu ihnen gehören auch Sun-CEO Jonathan Schwartz und XML-Mitbegründer Tim Bray. Letzterer kommentierte den Weggang von Gosling auf Twitter so: »Ich war erstaunt, dass er es so lange ausgehalten hat.«
Gosling ist wohl nie ein Freund der Fusion von Sun mit Oracle gewesen. Dies zeigt sich auch in einem Cartoon in seinem Blog, auf dem der Tod von Sun betrauert wird. Auch das Wortspiel »Sun + Oracle = Snorcle?« auf einem Sun-Blog zeugt nicht gerade von großer Sympathie über den Verlust der Eigenständigkeit von Sun.
Java hat Gosling in 1991 ins Leben gerufen. Ziel war es, eine virtuelle Maschine und eine Sprache ähnlich zu C zu entwickeln. Sie sollte aber einfacher als C/C++ sein. Die erste Implementierung ist in 1995 erschienen.