Shoppen für die nationale Sicherheit - mit der neuen Waffenrechner-App lässt sich für jeden Einkauf berechnen, welcher Mehrwertsteurbetrag in das Rüstungsbudget fließt.
Power-Shopper leisten einen nicht unerheblichen Beitrag für die nationale Sicherheit. Denn ohne es zu wissen oder ohne genauer darüber nachzudenken, finanziert jeder deutsche Bürger mit jedem noch so kleinen Einkauf die Rüstungsindustrie. Neben direkten Abgaben wie der Einkommensteuer fließen auch alle Mehrwertsteuerbeträge in den zentralen Bundeshaushalt und von diesem gehen rund elf Prozent direkt ins Verteidigungsministerium, das das Steuergeld auch in Munition und Waffen investiert. Seit Anfang Februar macht die iPad-App »Waffenrechner« diesen Geldfluss nun sichtbar.
Wer also genau wissen möchte, wie viele Einkäufe bei Edeka nötig sind, um ein Panzerfaust, einen dringend benötigten Leopard 2 oder endlich eine flug- und zulassungsfähige Drohne zu finanzieren, kann das jetzt ganz einfach ausrechnen Die Idee für die App stammt von der Studentin Alisa ?eh, die die Anwendung im Rahmen eines Semesterprojekts an der ecosign/Akademie für Gestaltung entwickelt hat. In Kooperation mit den Mobile-Spezialisten von TheAppGuys entstand die technische Umsetzung der App. Die Handhabung ist kinderleicht: Der Nutzer trägt jeden seiner Einkäufe ein und die App rechnet sofort die jeweiligen prozentualen Anteile an Munition, Handgranaten oder sogar Panzern aus, die dadurch finanziert werden. Diese können dann auf einem Konto gespeichert und gesammelt werden. Mit jedem Einkauf wächst das Konto an und man kann genau ablesen, wie viele Waffen man bereits finanziert hat und wie viel Geld noch bis zur nächsten Waffenstufe fehlt.