Jugend: Gemeinsames »Abhängen« wichtiger als Internet
Eine neue Studie zeigt, dass die Generation Internet trotz aller Unkenrufe noch wichtigeres kennt, als sich in den unendlichen Weiten des www zu verlieren: Noch ist ihnen das gemeinsame Herumhängen mit Freunden wichtiger als die virtuelle Welt.

Das Internet und insbesondere seine Web 2.0 Angebote rund um Social Media gehören für die Jugend von heute fest zum alltäglichen Leben. Dennoch zeigt eine aktuelle Studie des Branchenverbandes Bitkom auch deutlich, dass das Internet im Allgemeinen nicht - wie oft gerne vermutet wird - die realen sozialen Kontakte der Jugendlichen verdrängt oder gar ersetzt.
Insgesamt gaben 68 Prozent der befragten Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren an, dass ihnen unter ihren drei liebsten Freizeitbeschäftigungen noch immer die gemeinsam mit Freunden verbrachte Zeit die wichtigste ist. Das Internet folgt mit 39 Prozent erst auf dem zweiten Rang, liegt aber damit in seiner Wichtigkeit inzwischen vor den sportlichen Aktivitäten (37 Prozent). Weit abgeschlagen sind inzwischen auch die ehemals führenden Freizeitbeschäftigungen mit Fernsehen und DVDs, die nur noch für 23 Prozent zu ihren drei wichtigsten Freizeitaktivitäten gehören.
So positiv das nach all den Unkenrufen über die vermeintlich nicht mehr lebensfähigen Digital Natives auch klingen mag, gibt es allerdings auch einige eher beunruhigende Erkenntnisse. Die Studie zeigt ebenso klar, dass es gewaltige Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, was die Internetnutzung und Freizeitbeschäftigungen angeht. Während beispielsweise für 31 Prozent der jungen Mädchen Musikhören zu den liebsten Freizeitaktivitäten zählt, sind es bei den Jungs nur 21 Prozent. Noch gravierender ist der Unterschied beim Lesen, das lediglich 14 Prozent der jungen Männer begeistern kann, aber 28 Prozent der Mädchen. Die Jungs beschäftigen stattdessen lieber mit Sport (44 Prozent) und Computerspielen (36 Prozent), die nur für 29 beziehungsweise 10 Prozent der Mädchen ein fester Bestandteil ihrer Freizeit sind. Somit verändern sich männliche Verhaltensmuster durch das Internet deutlicher als die ihrer weiblichen Altersgenossinnen.