Keiner kann so viel wie alle: Nach diesem Motto stärken Kiwiko-Systemhäuser ihr Knowhow beim Projektgeschäft, das sie ansonsten wegen fehlender IT-Experten ablehnen müssten.
Noch vor einigen Jahren hörte CRN von einigen Systemhäusern, dass man diese »Vereinsmeierei« und das »Exponiergehabe« einiger Unternehmer nicht brauche und daher auch keinem Systemhaus-Netzwerk angehöre. Immer die gleichen Gesichter auf den Bühnen irgendeines »Debattier- und Lamentier-Clubs« sei »reine Zeitverschwendung«. So mancher Kritiker dürfte mittlerweile selbst Mitglied in einer Systemhauskooperation sein. Sei es, weil die Technologien komplexer und Hersteller-Zertifizierungen umfangreicher geworden sind und man das von Kunden verlangte Knowhow ohne partnerschaftliche Hilfe im Netzwerk nicht mehr abrufen kann. Sei es, weil Systemhauskooperationen heute mehr als früher ihre Leistungen ausgebaut haben und auch dank Tools und Plattformen verbindlichere Rahmen für kollaboratives Arbeiten in ihrem Netzwerk setzen konnten. Die Zeiten sind in der Tat vorbei, als Verbände lediglich den Raum stellten und Unternehmer eher zufällig gemeinsame Projekte einfädelten oder es bei Absichtserklärungen und einem marketinglastigen Sponsoren-Vortrag blieb.
So redet heute kaum noch jemand über Systemhaus-Netzwerke. Das ist auch der Grund, warum neue IT-Kooperationen (nicht zu verwechseln mit Einkaufskooperationen!) viel Zuspruch finden, wenn sie denn mehr als nur ein geselliger Unternehmer-Club sind. Die Gründung der Kiwiko eG 2016 kam also zur rechten Zeit. Mittlerweile fand das 8. IT-Expertentreffen statt, dazu lud Kiwiko in das Executive Briefing Center von Lenovo in Stuttgart ein. Vorstand Matthias Jablonski hatte den rund 50 Systemhaus-Genossen einiges an Initiativen vorzustellen.
Neben Competence-Pitches und dem Ausbau der neuen Content-Strategie für mehr gemeinsame Internetpräsenz stand das wohl wichtiges Tools auf der Tagesordnung: Die Präsentation einer »neuen Allzweckwaffe gegen Personalengpässe im Verbund«, wie Jablonski vorstellte. Es ist der »Skill-Finder« aus dem Hause der Netgo-Gruppe.
Das ist eine plattformunabhängige, browserbasierte Datenbank, in der man IT-Experten innerhalb der Genossenschaftssystemhäuser recherchieren kann. Technologische Expertise und Softskills sind somit schnell gefunden, eine Verfügbarkeitsfunktion wird zeitnah hinzukommen, damit man benötigte Experten mit entsprechender Herstellerzertifizierung in sein Projektangebot einplanen kann. Das System generiert auch einen Lebenslauf des technischen Experten, wie ihn viele Kunden in einer Ausschreibung fordern. Die Kosten für die temporäre Personalüberlassung verhandeln die Systemhäuser untereinander, da hält sich Kiwiko heraus.