1,5 Tage Wartezeit pro Jahr

Langsame Webseiten frustrieren die Deutschen

4. Juni 2012, 10:04 Uhr | Folker Lück
Am Rechner eingeschlafen: Computernutzer ärgern sich über langsame Webseiten. (Foto: Benjamin Thorn/pixelio.de)

Immer mehr Deutsche ärgern sich über langsame Webseiten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die die 1&1 Internet AG unter mehr als 1.000 Verbrauchern erhoben hat. Der Frust reicht von Stress bis hin zu Wutausbrüchen vor dem Rechner.

Langsame Webseiten verärgern Internetnutzer massiv, hat der Provider und Hostinganbieter 1&1 festgestellt: Rund 40 Prozent der Befragten fühlen sich demnach durch lästige Wartezeiten so stark gestört, dass es zu Wutausbrüchen oder ähnlich negativen Emotionen kommt. Das Ausmaß der Erregung verwundert kaum, wenn man bedenkt, dass jeder Anwender hierzulande auf diese Weise im Schnitt fast 6 Minuten täglich oder 1,5 Tage pro Jahr verschwendet.

Wie die Studie von 1&1 ergab, ärgern sich Frauen (41 Prozent) beim Besuch von Webseiten eher über lange Ladezeiten als Männer (35 Prozent). Besonders interessant angesichts heute meist schnellerer Breitbandverbindungen: Ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass der verursachte Stress in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat. Über die Hälfte glaubt, das Tempo von Webseiten hat sich seither nicht verbessert bzw. ist sogar schlechter geworden. Dies wirkt sich nicht zuletzt auch auf den elektronischen Geschäftsverkehr (E-Commerce) aus: 29 Prozent hatten bereits Zweifel am Erfolg einer stockend abgelaufenen Online-Transaktion.

Männer zeigen bei dem Thema zwar grundsätzlich weniger Emotionen als Frauen, neigen aber zu mehr Konsequenz in ihrer Reaktion. So sagt jeder fünfte Mann, dass es Firmen gibt, deren Waren oder Dienstleistungen er aufgrund einer extrem langsamen Homepage nicht wieder bestellen wird (Frauen 14 Prozent). Jeder vierte Internet-Nutzer ist davon überzeugt, heute besser als noch vor fünf Jahren beurteilen zu können, ob eine Webseite langsamer läuft als sie sollte. Die Hauptbremsen sind nach Ansicht der Befragten attraktivere Designs und komplexere Funktionen. Nur einer von fünf Anwendern hat das Gefühl, dass die von ihm besuchten Webseiten von Jahr zu Jahr schneller werden.

Im europäischen Vergleich ist Deutschland allerdings weniger stark betroffen als einige andere Länder. In Spanien beispielsweise beschweren sich 60 Prozent der Internet-Nutzer über langsame Webseiten. Der tägliche Zeitverlust beträgt dort 8,5 Minuten. In England klagen 71 Prozent der Internet-Nutzer über langsame Webseiten. Auf der Insel liegt der durchschnittliche Zeitverlust mit 2 Tagen pro Jahr (9 Minuten täglich) am höchsten.

»Internet-Nutzer waren sich langsamer Webseiten noch nie so bewusst wie heute«, sagt 1&1 Vorstandssprecher Robert Hoffmann. »Sie können zwar ihren eigenen, super-schnellen Anschluss haben, aber wenn die Homepage nicht effektiv gehostet wird, leidet das ganze Surferlebnis. Firmen sollten sich bei der Wahl ihres Providers darüber im Klaren sein. Denn wenn sie sich nicht für eine möglichst hohe Bandbreite und eine sehr zuverlässige Plattform entscheiden, riskieren sie Umsatz- und Imageverlust«.


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