Dass die Rallye aber eben auch ein Abenteuer und kein Pauschalurlaub ist, zeigte sich am zweiten Tag. Die Einreise von Polen in die Ukraine stand an und wer diesem Grenzübertritt mit Abenteuerlust entgegensah, sollte Recht behalten. Die Grenzer zeigten sich zwar begeistert von den Rallye-Fahrzeugen, fragten nach Leistung, Spritverbrauch oder der Position des Turbos, doch wenn ein Originalpapier fehlte, blieben sie unerbittlich. Das Ergebnis: Ein Fahrzeug musste umkehren, um sich am nächsten Tag mit dem durchgekommenen Tross in Rumänien zu treffen. Andere Autos standen mehrere Stunden vor der Grenze, bis sie passieren konnten. Auch die Straßen zum Tagesziel Lviv (Lemberg) waren manchmal mehr Hürde als Transportweg. Alexander Wißfeld vom Systemhaus exo3 bezeichnete manche Schlaglöcher gar als »Tor zur Hölle« und legte rund 30 Kilometer in Schrittgeschwindigkeit Richtung Ziel zurück.
Die Fahrt nach Lemberg blieb allerdings die einzige Etappe, in der es zu Abweichungen im perfekt organisierten Ablaufplan kam. So verlief die Ausreise aus der Ukraine am dritten Tag Richtung Satu Mare in Rumänien problemlos. Hier entschied vielmehr die Route und die davon abhängige Zahl der Grenzübertritte darüber, wer zuerst das Tagesziel erreichte. Am Abend konnten die Teilnehmer in den Zauber der rumänischen Küche eintauchen, die mit viel Fleisch aber auch zahlreichen vegetarischen Köstlichkeiten die Grundlage für einen langen und ausgelassenen Abend bereitete.