AMDs aktuelle Mittelklasse-Grafikkarte »Radeon 6850« ist ein Verkaufsschlager. Durch einen relativ einfachen BIOS-Flash kann ihr noch mehr Leistung entlockt werden: Sie ist dann so schnell wie die rund 50 Euro teurere »Radeon 6870«.
Die beiden AMD-Grafikkarten »Radeon 6850« und »Radeon 6870« basieren auf AMDs aktuellem »Barts«-Chip. Die beiden verbauten Barts-Versionen sind dabei fast identisch, der größte Unterschied liegt neben den deutlich höheren Taktraten der 6870 in der Shader-Bestückung. Die 6870 besitzt 224 Shadereinheiten, die 6850 hingegen nur 192.
Allerdings sollen laut dem Branchenmagazin »Techpowerup« die Differenzen nicht in der Hardware selbst liegen, sondern nur im BIOS begründet sein. Mit einem alternativen BIOS lassen sich die zusätzlichen Shader frei schalten, wodurch die 6850 um einige Prozent schneller wird. Echte 6870-Leistung erreicht sie aber nur durch eine zusätzliche Anhebung der Chip-Taktraten von 775 auf 900 Mhz, außerdem muss noch das RAM leicht von 2.000 auf 2.100 MHz übertaktet werden.
Laut Techpowerup erreicht eine so modifizierte Karte die exakt gleichen Werte wie eine Werks-6870. Allerdings ändert das BIOS-Update wohl nicht die unterschiedlichen Leistungsaufnahmen, die bei der 6850 deutlich niedriger liegt. In extrem leistungshungrigen Anwendungen wie etwa dem Furmark liegt die Performance der 6850 dann immer noch niedriger.
Getestet wurden 13 Karten von sieben verschiedenen Herstellern. Die Erfolgsquote lag bei 100 Prozent, zudem war keine Karte nach dem Modding fehleranfälliger. Sollte das Tuning trotzdem nicht wie geplant funktionieren, nutzt man einfach das doppelt ausgelegte BIOS der aktuellen Radeons. Damit lässt sich die Karte über ein sauberes Backup-BIOS ganz normal starten.