Die Wünsche der Branche stießen bei Merkel auf offene Ohren. Es gebe bereits eine ganze Reihe von Förderprogrammen, die Spieleentwickler nutzen könnten. »Wir sind aber nicht Spitzenreiter.« Deshalb wolle sich die Bundesregierung ganz genau anschauen, was etwa das Gamescom-Partnerland Kanada oder auch Frankreich und Polen machen, deren Förderungskonzepte als vorbildlich gelten. »Wir wollen in der nächsten Legislaturperiode alle Akteure zusammenbringen, um auch den deutschen Entwicklern vernünftige Möglichkeiten zu bieten.« Sie werde auf jeden Fall die Entwicklung weiter verfolgen - »und mal sehen, was passiert, vielleicht auch weiter mitgestalten«.
Bei ihrem Messe-Rundgang outete sich die Kanzlerin zwar wie erwartet nicht als heimliche »Zockerin«, doch zeigte sie großes Interesse an den Entwicklungen. Besonderes Augenmerk richtete sie etwa auf Virtual Reality-Anwendungen sowie eine naturwissenschaftliche Simulation, bei dem Nutzer mit chemischen Elementen experimentieren können. Ihr persönlicher Zugang dürfte rein pädagogischer Natur sein. So zitierte sie in ihrer Eröffnung den deutschen Pädagogen Friedrich Fröbel mit dem Satz »Die Quelle alles Guten liegt im Spiel.« Der Gamescom gab sie in diesem Zusammenhang den Wunsch mit auf den Weg, dass ihre Quelle dementsprechend besonders sprudeln solle.
Derweil dürften sich die Messehallen in Köln am Mittwoch nach Einlass der privaten Fans wieder fluten. Legendär sind dunkle und dröhnende Hallen, ein bunter, mit phantasievollen Kostümen geschmückten Cos-Playern gesprenkelter Besucherstrom sowie viel blinkende Bildschirme noch immer. Die Gamescom ist noch bis Samstag geöffnet. Alle großen Publisher sind mit neuen Spieletitel vertreten, darunter zahlreiche Serien-Erfolge.