Messe DMS Expo bricht ein

Der Dokumenten- und Content-Management-Messe DMS Expo ist der Umzug von Köln nach Stuttgart offenbar schlecht bekommen. Die Zahlen der Besucher und der Aussteller schrumpften jeweils um rund ein Drittel.

Fanden im Herbst 2009 noch 16.100 Besucher den Weg zur DMS Expo, so waren es diesmal, vom 26. bis 28. Oktober, lediglich rund 10.000. Die Zahl der Aussteller schrumpfte von 309 auf rund 215. Die DMS Expo ist eine ganz auf Dokumenten- und Content-Management ausgerichtete Veranstaltung, die heuer zum fünfzehnten Mal stattfand – allerdings an einem neuen Ort: in Stuttgart. In Köln, wo die Veranstaltung die letzten Jahre abgehalten wurde, hatte sich kein passender Termin mehr gefunden, in Stuttgart war voriges Jahr die Mittelstandsmesse IT & Business als ein Nachfolger der Münchner Systems an den Start gegangen. Die oben genannten Zahlen der Stuttgarter Messegesellschaft stellen die Summe aller Besucher der DMS Expo und der IT & Business dar, die in unterschiedlichen Hallen auf demselben Gelände zeitgleich stattfanden.

Während Scanner-Hersteller wie Avision oder Fujitsu zahlreich vertreten waren, blieben Anbieter großer Software-Suiten für das Enterprise Content Management (ECM), zum Beispiel EMC (Documentum) und IBM (Filenet), der DMS Expo diesmal fern.

Der Veranstalter lobt in seinem Abschlussbericht nichtsdestotrotz seine beiden IT-Messen und spricht davon, dass die DMS Expo in Stuttgart »gut gelandet« sei. »Wir haben mit Einbußen gerechnet. Es hätte schlimmer kommen können«, sagte jedoch Thomas Wulle, Europa-Chef von Avision, gegenüber CRN. Wenig erfreut zeigte sich auch Peter Hofer, Chef des Wiener Software-Herstellers Mediamid: »Früher war mehr los.«

Außerdem führt der Veranstalter »Synergieeffekte« seiner beiden IT-Messen ins Feld. Solche vermochte Martin Böhn, Analyst bei der Würzbuger Marktforschungsfirma BARC, für die DMS Expo bei Nachfrage von CRN indes nicht zu erkennen. »Aktuell kann die Messe nicht für sich in Anspruch nehmen, einen weiteren Marktüberblick zu bieten«, urteilte Böhn überdies. Eine bessere Adressierung der Kern-ECM-Themen und konkreter Einsatzgebiete könnte nach seiner Einschätzung helfen, künftig wieder mehr Leute auf die Veranstaltung zu bringen.