Betriebssysteme

Microsoft droht EU mit Verzögerung bei Auslieferung von »Windows Vista«

13. September 2007, 11:21 Uhr | Bernd Reder

Der Streit zwischen der Europäischen Union und Microsoft könnte dazu führen, dass »Windows Vista« in den Mitgliedsstaaten der EU mit verspätet ausgeliefert wird.

Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge droht Microsoft damit, die nächste Version von Windows in den EU-Staaten später als in anderen Märkten einzuführen. Der Hintergrund ist der Streit des Konzerns mit der Wettbewerbsbehörde der Europäischen Union. Diese hatte Microsoft Anfang Juli eine Liste übermittelt, in der strittige Funktionen von Vista aufgelistet sind.

Unter anderem moniert die Wettbewerbskommission, dass in Vista Funktionen integriert sind, die auch separat von Microsoft und anderen Anbietern erhältlich sind, etwa Internet- und Desktop-Suchfunktionen. Solche Produkte bieten beispielsweise auch Google und Yahoo an.

Zudem müssen sichergestellt sein, dass Microsoft anderen Firmen die notwendigen technischen Informationen zur Verfügung stellt, damit diese komplementäre Produkte zu Vista entwickeln können.

Microsoft wiederum teilte mit, dass das Unternehmen konkrete Vorschläge gemacht habe, um diese Bedenken auszuräumen. Sollte die EU darauf nicht eingehen, seien Verzögerungen bei der Auslieferung von Windows Vista in Europa möglich.

Mittlerweile haben sich vier Mitglieder des Europäischen Parlaments zu Wort gemeldet. Sie befürchten, dass der Disput zwischen Microsoft und der EU die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten verschlechtern könne. Ein Sprecher der Antitrust-Kommission der Gemeinschaft wies dies zurück. Microsoft sei sehr wohl in der Lage, eine Version von Windows Vista herausbringen, die den Wettbewerbsregeln der EU entspreche.

Weitere Informationen im Internet unter:

www.microsoft.com

Wall Street Journal

Wettbewerbskommission der Europäischen Union


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