Software-Piraterie

Microsoft geht gegen mehr als 50 betrügerische Software-Händler vor

12. September 2007, 16:13 Uhr | Bernd Reder

Eine breit angelegte Aktion gegen Händler, die manipulierte Versionen von Microsoft-Programmen verkaufen, hat der Software-Konzern gestartet. Microsoft geht gegen 55 Firmen vor, darunter 10 in Deutschland.

Die juristischen Schritte betreffen ausschließlich Online-Händler. Davon sind 15 in den USA aktiv, jeweils 10 in den Niederlanden und Deutschland sowie 5 in Großbritannien und Frankreich.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben die Händler manipulierte Versionen von Programmen wie Windows XP oder Microsoft Office angeboten. Dazu nutzten sie vorzugsweise Online-Auktionshäuser wie Ebay.

Die Übeltäter verkauften laut Microsoft keine Raubkopien, sondern Programme, die sie zuvor nachbearbeitet hatten. Der Softwarehersteller untersuchte manipulierte Versionen von Windows XP. In 34 Prozent der Fälle, so Microsoft, ließ sich das Betriebssystem nicht installieren. Bei 43 Prozent der Angebote enthielt der Programmcode Erweiterungen oder unbekannte Applikationen.

Solche »Erweiterungen« dienen häufig dazu, Trojaner oder andere Schadsoftware auf die Rechner der Käufer zu schmuggeln. Auf diese Weise verschaffen sich unseriöse Anbieter Zugang zu Daten und Programmen, die auf dem System gespeichert sind.

Die Marktforschungsgesellschaft IDC untersuchte vor kurzem Web-Seiten, die Produktschlüssel von Software oder gecrackte Ausgaben von Programmen anbieten. Dabei stellte sich heraus, dass in 25 Prozent der Fälle zusammen mit der heruntergeladenen Software oder dem Key auch »Malicious Code« auf dem Rechner des Nutzers installiert wird.


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