Lars, but not least: Verkehrte Welt

Microsoft lässt Originalsoftware beschlagnahmen

22. März 2012, 13:35 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Originale unter Verdacht

Doch es wird noch kurioser. Microsoft schreibt darüber hinaus in der Pressemitteilung selbst, dass bei der Aktion auch nicht gefälschte Ware beschlagnahmt wurde: »Bei einer Durchsuchung des Lagers der damaligen Betreiberin in Berlin im August 2011 durch Beamte des Landeskriminalamts Berlin wurden neben originalen Datenträgern auch mehrere Tausend gefälschte Datenträger mit Microsoft-Computerprogrammen sichergestellt«, so Microsoft in der Pressemitteilung. Genauere Zahlen werden allerdings nicht genannt. Auch warum der unabhängige Experte, Leiter der für Echtheitsprüfungen zuständigen Abteilung, auch die Originalsoftware jedoch beschlagnahmen ließ, wird nicht weiter erklärt.

Solange nicht grundlegend geklärt ist, ob und unter welchen Bedingungen das Geschäftsmodell Gebrauchtsoftware eine Basis hat, bleibt die Situation somit für alle beteiligten im Markt höchst unbefriedigend. Die Folgen der stetigen Grabenkämpfe und geschürten wie realen Unsicherheiten treffen jedoch die Händler deutlich schwerer, da sie neben den Ausfällen durch die beschlagnahmten Waren auch immer einen spürbaren Vertrauensverlust befürchten müssen.

Die aktuelle Geschäftsführung von softwarebilliger hat angekündigt, in den nächsten Tagen gemeinsam mit einigen anderen Gebrauchtsoftwarehändlern ausführlich zu Stellung zu nehmen. Die Kunden müssten sich entgegen den Warnungen Microsofts keine Sorgen beim Kauf gebrauchter Softwarepakete aus ihrem Sortiment machen, so ihre Beteuerung. Man achte peinlichst genau darauf, keine gefälschte Software zu führen.


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