IT-Sicherheit: Windows Vista

Microsoft öffnet »Windows Vista« nun doch für IT-Sicherheitsfirmen

12. September 2007, 10:04 Uhr | Bernd Reder

Nach monatelangem Hin und Her hat Microsoft erste Versionen von Application-Programming-Interfaces (APIs) für die 64-Bit-Version von »Windows Vista« bereitgestellt. Sie ermöglichen es Anbietern von Sicherheitssoftware, ihre Programme an »Vista« anzupassen.

Der Konflikt zwischen Microsoft und Firmen wie Symantec und McAfee entzündete sich an der Entscheidung von Microsoft, diesen Unternehmen keinen Zugang zum Kernel von Vista zu gewähren. Die Begründung: Es sei ein Unding, wenn Drittanbieter an Kernfunktionen des Betriebssystems Veränderungen vornähmen.

Die Security-Spezialisten hatten genau dies verlangt, um ihre Software eng mit Vista verzahnen zu können. »Mithilfe der APIs können Anbieter von Sicherheitssoftware Programme entwickeln, welche die Funktionen des Kernels der 64-Bit-Systeme erweitern, ohne dabei die Schutzmechanismen von Kernel-Patch-Protection zu schwächen«, sagte Ben Fathi, Microsofts Sicherheitsverantwortlicher für Windows.

Kernel-Patch-Protection oder »Patch Guard« soll verhindern, dass Schadsoftware auf den Kern des Betriebssystems zugreift. Microsoft sieht in Patch Guard ein wesentliches Element, um Angriffe mithilfe von Root-Kits zu verhindern.

Eine Kröte müssen Symantec, McAfee und Co. allerdings schlucken: Bei den APIs handelt es sich laut Fathi um Vorabversionen. Die endgültigen Fassungen sollen zusammen mit dem ersten Service-Pack von Windows Vista ausgeliefert werden.

Wann SP1 für Vista herauskommt, steht noch nicht fest. Einige Gerüchte besagen, dass dies bereits Mitte 2007 der Fall sein wird, andere gehen von Anfang 2008 aus.

Auf einer Presseveranstaltung in der vergangenen Woche äußerten sich auch Vertreter von Microsoft Deutschland zu dem Streit mit Symantec und McAfee. Demnach würden die Entwickler von Microsoft und den Sicherheitsfirmen eng zusammenarbeiten. Für den Konflikt seien andere Abteilungen in den betreffenden Firmen verantwortlich.

Es liegt nahe, dass damit die Produktmarketing-Abteilungen gemeint sind. Mit »One Care« und »Forefront« bietet auch Microsoft neuerdings IT-Security-Lösungen für Privatanwender und Firmen an.

Damit steht der Konzern in direkter Konkurrenz zu Symantec und McAfee. Möglicherweise sind die Reibereien auf die neue Konkurrenzsituation zurückzuführen.

www.microsoft.de/windowsvista


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