Einloggen nicht vergessen

Microsoft recyclet E-Mail-Adressen

10. Oktober 2013, 8:43 Uhr | Elke von Rekowski
E-Mail-Fächer von Microsoft sollten Anwender nicht allzu lange unbeachtet lassen (Foto: Microsoft).

Wie Microsoft für Kunden ihrer Mail-Dienste Outlook.com, Hotmail und Live in den Geschäftsbedingungen vorsieht, können nicht mehr genutzte E-Mail-Adressen an andere Kunden neu vergeben werden. Diese durchaus nachvollziehbare Praxis kann im Alltag unter Umständen zu Problemen führen.

Im Kleingedruckten zu den Services weist der Konzern darauf hin, dass sich ein Nutzer des kostenlosen Postfachs mindestens alle 270 Tage einloggen muss, um seinen Anspruch an der auf ihn registrierten Adresse aufrecht zu erhalten. Falls das nicht geschieht, kann Microsoft die Adresse an neue Kunden vergeben. Diese Praxis kann für Kunden allerdings sehr unangenehm werden, wenn sie nämlich ihre Hotmail-Adresse für andere Authentifizierungen weiter nutzen. Sollte ein Kunde von Hotmail beispielsweise »supermann@hotmail.com« registriert, sie in der Zwischenzeit aber durch etwas Seriöseres ersetzt haben, kann diese Adresse nun von einem anderen User registriert werden. Es ist aber durchaus möglich, dass der ursprüngliche Inhaber der Adresse diese Adresse immer noch als Login für seine Online-Shop-Accounts nutzt, die der neue Nutzer nun munter sperren kann. Diese Sicherheitsmaßnahme ist per E-Mail bei vielen Online-Händlern vorgesehen und über einen Rücklink per Mail können Zugänge deaktiviert werden.

Ein anderes Problem sind Logins in Soziale Netzwerke. Wenn der ursprüngliche Adressinhaber nicht schnell dort seine »Supermann-Adresse« löscht, können unter Umständen plötzlich vertrauliche Nachrichten von Freunden beim neuen Inhaber eintreffen. Ähnlich gestaltet sich die Problematik mit Alias-Namen. Wer hier mehrere für ein bestehendes Konto anlegt und sie wieder löscht, gibt sie automatisch frei.

Nach Informationen von Google verfolgt der Konzern rund im die Suchmaschine nicht diese Politik. Gmail-Adressen werden nur jeweils einmal vergeben, unabhängig davon, ob sie noch genutzt werden oder nicht. Auf jeden Fall sollten alle Anwender bei einem Wechsel der E-Mail-Adresse die neue Adresse in allen von ihnen genutzten Online-Plattformen ändern. So kann einem Missbrauch bereits im Vorfeld ein Riegel vorgeschoben werden.


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