Microsoft sagt Jpeg-Format den Kampf an
Ob im Internet oder bei der Digitalfotografie: Das Kompressionsverfahren Jpeg ist mit Abstand das erfolgreichste Bildformat. Mit einem eigenen Foto-Standard will Microsoft jetzt die Vormachtstellung des Jpeg-Formats angreifen.
Microsoft sei zwanghaft davon besessen, in keinem Segment einer anderen Firma die Marktführerschaft zu überlassen – so eines der gängigen Vorurteile über den Softwaregiganten. Mit einem Angriff auf das führende Bildkompressionsverfahren Jpeg bestätigt Microsoft jetzt dieses Image. Auf der derzeit in Las Vegas stattfindenden Fotomesse »PMA07« hat der Konzern nun sein Bildformat HD Photo offiziell vorgestellt. Nach eigenen Angaben bietet HD Photo eine doppelt so effektive Bildkompression wie Jpeg und das bei einer hohen Darstellungsqualität. Darüber hinaus soll das Format auch eine verlustlose Kompression ermöglichen und die Farbskaleninformationen von Digitalkameras registrieren, wodurch Einstellungen bei der Bildaufnahme auch später noch rückgängig gemacht werden könnten. Microsoft zufolge erfülle HD Photo »alle Anforderungen an ein modernes Bilddateiformat«.
Das zuvor unter dem Namen Windows Media Photo bekannte Bildformat mit der Dateiendung »*.wmp« wird von Windows Vista bereits unterstützt. Für Anfang Mai hat Microsoft ein kostenloses HD Photo-Plug-In für das Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop angekündigt. Schon jetzt steht bereits eine Beta-Version des Plug-Ins zum Download bereit, ebenso bietet Microsoft ein »HD Photo Device Porting Kit« an, das Herstellern die Integration der Unterstützung des Bildformats in ihre Produkte erleichtern soll. Dass Microsoft auf HD Photo setzt, ist somit offensichtlich. Skeptischer darf man im Hinblick auf die Reaktion des Marktes sein. Angesichts des hohen Verbreitungsgrads von Jpeg wird HD Photo wohl kein leichtes Spiel haben. Aufschlussreich ist ein Blick auf den Musikbereich: Hier ist es Microsoft trotz massiver Anstrengungen bisher nicht gelungen, mit seinem Wma-Format die Dominanz von Mp3 zu brechen.
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