Die Vorbereitungsphase ist beim automatischen Testen deutlich umfangreicher als beim manuellen. Bevor die Prüfungen überhaupt anlaufen können, ist ein erhöhter Installations- und Programmieraufwand notwendig. Zwar lassen sich durch die Unterstützung spezialisierter Dienstleister die Kosten für die Entwicklung eines eigenen Testsystems reduzieren. Doch es werden in jedem Fall mehr Ressourcen benötigt als beim manuellen Qualitätscheck. Allerdings amortisieren sich diese Investitionen schnell durch häufige Nutzung. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Fehlerfreiheit eines Softwareproduks unter mehreren Systemkombinationen sichergestellt werden muss – etwa für verschiedene Betriebs- und Datenbanksysteme.
Der größte Vorteil eines hohen Automatisierungsgrads zeigt sich jedoch erst nach Auslieferung der Software – nämlich dann, wenn der Kunde einen Fehler entdeckt oder noch zusätzliche Funktionen wünscht. Häufig wird nach diesen Korrekturen auf weitere Testschleifen verzichtet, weil die Endanwender das Programm brauchen und nicht länger darauf verzichten wollen. Die Folge: Die Fehlerfreiheit der neuen Version ist in diesen Fällen nicht gewährleistet. Denn unter Umständen sind durch die Korrekturen neue Mängel entstanden. Durch den Einsatz automatisierter Softwaretests können jedoch auch die überarbeiteten Programmversionen schnell und effizient überprüft werden.
Andreas Achner ist Vorstand und Volker Töwe Testleiter bei der PPI AG