Smartphone als Einkaufsbegleiter

Mobile Shopping gewinnt an Bedeutung

26. August 2016, 7:36 Uhr | Timo Scheibe
Immer mehr Anwender kaufen über ihr Smartphone ein

Eine Mobile-Commerce-Strategie wird für Unternehmen immer wichtiger. Das ist das Ergebnis der PwC-Studie »Total Retail 2016«. Schließlich verwenden schon jetzt 35 Prozent der Befragten ihr Smartphone zum Einkaufen – Tendenz steigend. Dennoch ist das Ladengeschäft kein Auslaufmodell.

Der Einkauf über das Smartphone wird in Deutschland immer selbstverständlicher. Das zeigt die PwC-Studie »Total Retail 2016 – Der Wettlauf um Relevanz«, in deren Rahmen 1.000 deutsche Online-Käufer befragt wurden. Demnach werden bis 2020 75 Prozent der Studienteilnehmer ihr Smartphone für Käufe in ausgewählten Produktkategorien nutzen. Lediglich das Bezahlen per Handy sieht die große Mehrheit noch kritisch. Hier setzen 80 Prozent auch weiterhin auf Bargeld. Bereits jetzt nutzen 35 Prozent der Konsumenten ihr Smartphone mindestens einmal im Monat als Einkaufsinstrument. Das bedeutet ein Anstieg um elf Prozentpunkte in den vergangenen vier Jahren. Der Anteil der Kunden, die noch nie über ihr mobiles Endgerät eingekauft haben, ist im gleichen Zeitraum von 70 auf 48 Prozent gesunken.

»Im Mobile-Geschäft liegt die Zukunft des Handels«, resümiert Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC. Nur Unternehmen, die jetzt eine Mobile-Commerce-Strategie entwerfen, können seiner Meinung nach auch in Zukunft erfolgreich sein. Großer Vorreiter im Mobile Commerce ist China. Dort kaufen laut Studie bereits jetzt 66 Prozent der Kunden mindestens einmal pro Monat über ihr Smartphone einkaufen.

Trotz dieser Entwicklung hat das Ladengeschäft noch keinesfalls ausgedient. Es bleibt laut Studie weiterhin der wichtigste Bezugspunkt zum Kunden. Rund 75 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, mindestens einmal im Monat im Geschäft einzukaufen. Voraussetzung ist, dass Verbraucher neben einer guten Beratung ein Einkaufserlebnis geboten wird. Auch zeigt sich, dass Konsumenten zunehmend Online- und Offline-Kanäle beim Shoppen kombinieren. 51 Prozent sucht am liebsten im Internet nach Produkten. Omni-Channel-Konzepte werden daher für Händler immer wichtiger.

Aber auch die sozialen Medien gewinnen vor allem bei jungen Käufern an Bedeutung. Sie dienen nicht nur zum Informationsaustausch über Produkte, sondern ermöglichen bald auch deren direkten Kauf. Laut PcW lassen sich 77 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 81 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in ihrem Kaufverhalten von Facebook, Twitter und Co. beeinflussen.

Weiteres Potenzial für den Handel sieht PwC auch in speziellen Programmen zur Kundenbindung. Diese würden zwar bereits von 90 Prozent der Konsumenten genutzt, allerdings wünschen sich die Verbraucher mehr personalisierte Angebote, die stärker auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst sind – sagen zumindest 41 Prozent der Studienteilnehmer.


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