ITK-Spitzentreffen der CRN

Mutige Manager gestalten Veränderungen

30. Oktober 2015, 11:10 Uhr | Martin Fryba
Selten im Büro und doch stets präsent: Philip Semmelroth schwört auf eine Unternehmenskultur der Verantwortung
© ICT CHANNEL

Nicht geschimpft ist gelobt genug. Das muss Lob und Anerkennung genug sein, meinen Chefs und wundern sich über demotivierte Teams. Wie erfolgreiche Führung funktioniert, zeigen Praktiker aus dem Top-Management beim ITK-Spitzentreffen.

In einer Zeit der digitalen Transformation brauchen Unternehmen mutige Führung, um Mitarbeiter zu motivieren und erfolgreich am Markt zu bestehen. In der Realität führen Vorgesetzte und Chefs freilich nach dem Motto: Nicht geschimpft ist gelobt genug. Mit diesem viel praktizierten Führungsstil müssen sich wahrscheinlich Millionen von Arbeitnehmern begnügen, deren Chefs zwar großzügig Schultern klopfen. Das Problem ist nur: Es sind viel zu oft die eigenen und viel zu wenig die Schultern anderer, auf die da demonstrativ Lob verteilt wird.

Lob und Ermutigung scheinen Führungskräften abhandengekommen zu sein. Über 60 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande würden sich eine stärkere Anerkennung der eigenen Leistung durch direkte Vorgesetzte wünschen, so die europaweite Studie »Simply Talent« von Oracle. Motivation und Freude, zwei wesentliche Triebfedern von Leistungsbereitschaft und Innovationen, werden so nicht gefördert, durchaus vorhandene Potenziale nicht abgerufen, wie es im Sport so schön heißt. Management, Führungskräfte und HR-Abteilungen kennen die Ziele der Stakeholder, über die wesentlichen Faktoren für eine motivierende Mitarbeiterführung wird indes zu wenig nachgedacht. Ob allerdings eine Unternehmensunkultur allein auf das Fehlen von HR-Software zurückzuführen sei, wie der Softwarehersteller Oracle meint, darf bezweifelt werden. Was fehlt sind schlicht: Mutige Manager, die die Richtung vorgeben.

Man findet sie hauptsächlich dort, wo Management und Unternehmertum zusammenfallen. Beispielsweise beim IT-Systemhaus C&S - Computer und Service in Leverkusen. 1998 hat der heute 35-jährige Philip Semmelroth das Unternehmen gleich nach dem Abitur gegründet. Anders als andere Gründer, die sich nun auf eine 70-Stunden-Woche im Büro und Wochenendarbeit einstellen, treffen die zwölf Mitarbeiter Semmelroth nur selten im Büro. Gäbe es einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für den fernsten aller fernen Chef: Semmelroth wäre der Eintrag gewiss.

Und doch ist der Systemhaus-Chef trotz unermüdlicher Reisetätigkeit bei seinen Mitarbeitern präsenter als das Bayer-Kreuz über Leverkusen leuchtet. Besser gesagt: Semmelroths Idee ist gegenwärtig, wie die Mitarbeiter die Verantwortung des Systemhauses C&S gegenüber den Kunden ausfüllen. Kundenorientierung ist bei vielen Unternehmen zu einer Floskel ohne Wert verkommen. Wie man Engagement aufbaut, erhält und vor allem vorlebt, wird Philip Semmelroth beim ITK-Spitzentreffen der CRN vorstellen.

Seine bisweilen ungewöhnlichen Methoden, dem Systemhaus/Team einen Spirit zu geben