Die Partner müssen sich auf veränderte Gegebenheiten einstellen

Neue Geschäftsfelder ergänzen bei OpenText das traditionelle Enterprise Content Management

30. März 2011, 10:00 Uhr | Werner Fritsch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Punktlösungen für mobile und soziale Szenarien

CRN: Herr Jenkins, jahrelang haben die Hersteller in Ihrem Bereich von Enterprise Content Management gesprochen, dem integrierten Verwalten von Inhalten verschiedenster Art. Ist diese Botschaft noch aktuell?

Jenkins: Die Unternehmen wollen heute mobile Anwendungen und soziale Netzwerke und suchen Software dafür, das sind dann oft punktuelle Lösungen. Die alte Welt der Dokumente und des Web Content darf man deswegen aber nicht vergessen.

CRN: Die Unternehmen wollen bestimmte geschäftliche Aufgaben unterstützen und nicht große Softwarepakete als Selbstzweck kaufen.

Jenkins: Die Unternehmen wollen Probleme lösen. Bei neuen Technologien sind Punktlösungen eben schneller verfügbar. Dokumenten- und Web-Content-Management sind ausgereift, da ändert sich nicht mehr viel. Auch wie man Compliance-Anforderungen umsetzt, haben wir in den letzten zehn Jahren gelernt. Die Unternehmen wollen aus Effizienz- und Kostengründen weiterhin konsolidieren. Dafür setzen sie dann gern eine ECM-Suite ein. Denn wenn die geschäftlichen Probleme gelöst sind, müssen die betreffenden Technologien weiter verwaltet werden und die IT-Abteilung möchte dann konsolidieren. Das ist der normale Gang der Dinge.

CRN: OpenText hat ein sehr breites Portfolio. Wo gibt es zurzeit die meiste Nachfrage?

Jenkins: Nach Branchen betrachtet bei Behörden, Finanzdienstleistern, Öl- und Gas-Konzernen, in der Prozessfertigung und der Konsumgüterproduktion. Gemeinsam ist diesen Unternehmen, dass sie viele gesetzliche Auflagen erfüllen müssen. Technologisch betrachtet haben wir derzeit bei Mobilität die größte Nachfrage, weil Geschäftsprozesse immer öfter an mobilen Geräten enden. Auch die Aufbewahrung von Informationen aus sozialen Netzwerken ist ein heißes Thema.

CRN: Zwischen strukturierten und unstrukturierten Informationen, zwischen Tabellen und Dokumenten besteht immer noch eine Kluft.

Jenkins: Ja, das ist ein großes Problem. Wir arbeiten seit mehr als fünfzehn Jahren daran und haben Fortschritte gemacht. Wir können zum Beispiel im Rahmen einer SAP-Lösung Kreditoren und Debitoren aus einer relationalen Datenbank mit Entsprechungen in einer E-Mal korrelieren. Tabellen mit Zahlen und Dokumente mit Texten sind jedoch sehr verschieden. Für die unterschiedlichen Eigenschaften braucht man unterschiedliche Algorithmen. Deshalb wird dieses Problem immer bestehen. Eine Datenbank, die Zahlen und Wörter vereinigt, ist niemals so effizient wie zwei separate Systeme.

CRN: Strukturierte Daten sind technologisch viel besser zu handhaben als unstrukturierte.

Jenkins: Die Datenbanktabellen wurden geschaffen, weil die Fähigkeiten der CPUs und der Speicherung begrenzt sind. Wenn einmal genügend Rechen- und Speicherkapazitäten und eine ausreichende Bandbreite für das Internet verfügbar sind, dann kann man mit Algorithmen aus neuronalen Netzwerken Texte besser verarbeiten. Mit Ansätzen aus der Künstlichen Intelligenz kann man eines Tages vielleicht semantisch suchen.


  1. Neue Geschäftsfelder ergänzen bei OpenText das traditionelle Enterprise Content Management
  2. Punktlösungen für mobile und soziale Szenarien
  3. SaaS auch beim Dokumenten- und Content-Management

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