Schlapphut gegen Feuermagier

NSA belauscht Zocker

10. Dezember 2013, 11:30 Uhr | Lars Bube
(Bild: Sergii Figurnyi, fotolia.com)

Der amerikanische Geheimdienst NSA hat offenbar Agenten in Onlinespiele wie World of Warcraft eingeschleust, um dort die Gamer auszuspionieren.

Während sich einige Gamer noch immer den Kopf darüber zerbrechen, welche Daten ihre Spiele, Konsolen und PCs ungefragt an die Anbieter verschicken, lassen neue Berichte diese Form der möglichen Onlinespionage jetzt beinahe schon wie ein unschuldiges Waisenkind aussehen. Amerikanische Zeitungen berichten, aus den Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden gehe hervor, dass US-Geheimdienste neben Politikern und unbescholtenen Bürgern auch gezielt die Nutzer von Onlinespielen ausforschen. Dazu schleusen NSA und Co den Berichten zufolge sogar eigene Agenten in die Spielwelten von World of Warcraft oder Second Life ein, die sich dort umhören sollen. Auch mehrere Spiele in Microsofts Xbox Live Angebot sowie Handyspiele sollen von den Abhöraktionen betroffen sein.

Laut einer ersten Begründung der Geheimdienste dient diese Maßnahme angeblich dazu, Terroristen zu identifizieren. Diese, so die krude These, würden sich immer häufiger unter die Spieler mischen, um in dieser Umgebung unauffällig Anschläge planen zu können. Zudem habe man den Verdacht, dass in den Parallelwelten der Waffenhandel sowie der Schmuggel nuklearer Materialien abgewickelt werden. Snowdens Informationen zu den Abhöraktionen in virtuellen Welten stammen aus dem Jahr 2008. Inwieweit und welche Spiele heute noch infiltriert sind, ist derzeit nicht zu sagen. Der Entwicklung der letzten Jahre nach zu urteilen, dürften diese Aktionen allerdings eher ausgebaut als beendet worden sein.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+