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NSA patentiert Kindersitz

8. August 2014, 12:50 Uhr | Lars Bube
Die NSA bemüht sich neuerdings um die Sicherheit von Kindern im Auto. Aber warum? (Foto: Dron - Fotolia.com)
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Mit der Patentierung eines Kindersitzes für Autos sorgt der amerikanische Geheimdienst NSA für fieberhaftes Rätselraten unter Spezialisten für Spionageaktivitäten.

Auch Geheimagenten brauchen bekanntlich Liebe und Zuneigung, wie uns James Bond mit seinen zahlreichen Affären immer wieder lehrt. Doch dass diese Erkenntnis auch auf die als relativ skrupellos bekannten Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes NSA zutrifft, mutet doch etwas erstaunlich an. Nachdem ihre sonstigen Aktivitäten wie das Abhören befreundeter Regierungschefs nicht auf sonderlich viel Gegenliebe stoßen, haben sich die Technikexperten der NSA nun etwas Nützliches einfallen lassen, an dem es selbst für die schärfsten Kritiker kaum etwas auszusetzen geben dürfte. Wie das Politmagazin »Foreign Policy« herausgefunden hat, hat die NSA einen Antrag auf die Patentierung eines Kindersitzes für Autos eingereicht. Schließlich kommt es immer gut an, sich um das Wohlergehen kleiner Kinder zu kümmern. Die Besonderheit des NSA-Sitzes besteht darin, dass er fest in Autos eingebaut werden kann und durch eine intelligente Mechanik zur Größenverstellung quasi mit den Kindern mitwächst. Damit wird das alte Problem aktueller Kindersitze gelöst, dass Eltern sich alle paar Monate wieder ein neues Modell kaufen müssen, wenn ihr Nachwuchs wieder schneller wächst, als die NSA die Verschlüsselung von Merkels neuem Kryptophone knacken kann.

Unter internationalen Geheimdienstexperten sorgt diese Erfindung für einige Verwunderung. Wieso die NSA-Forscher, die in den letzten Jahren über 250 Patente für Ver- und Entschlüsselungstechnologien, Stimmanalyse, automatische Übersetzung, Elektronik- und Telefonmanipulationen eingereicht haben, nun plötzlich einen Kindersitz entwickeln, sorgt für Spekulationen. Könnte in den Sitz etwa eine Abhörvorrichtung eingebaut sein, die eine lückenlose Überwachung von Kindesbeinen an ermöglicht? Oder haben die Experimente der CIA aus den 70er Jahren zur Gedankenkontrolle etwa doch Früchte getragen und die NSA hat in die Sitzschale ein Gerät eingebaut, mit der sie ausländische Kleinkinder so steuern kann, dass sie ihre Eltern auf Autofahrten so nerven, dass diese ihrer Wut mit einem Attentat auf ihren von den USA geächteten Staatschef abbauen?

Vielleicht sind wir aber auch alle einfach nur viel zu skeptisch gegenüber den klugen Köpfen in den Laboren der NSA. Jedenfalls dürfte außer Zweifel stehen, dass solch ein Kindersitz einen wertvolleren Beitrag zur nationalen Sicherheit aller Kinder weltweit beitragen kann, als so manch anderer verschrobener Einfall der NSA.


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