Der ins Straucheln geratene Business-Intelligence-Anbieter Actuate begibt sich unter das Dach des größeren Softwareherstellers OpenText.
Der kanadische ECM-Riese OpenText will den strauchelnden Business-Intelligence-Spezialisten Actuate aus Kalifornien für 330 Millionen Dollar in bar kaufen. Dieses Angebot bedeutet einen Aufschlag auf den aktuellen Börsenwert von 89 Prozent. Der Aktienkurs von Actuate war in diesem Jahr wegen Umsatzeinbrüchen um 55 Prozent abgestürzt. Das Management von Actuate hat das Angebot bereits angenommen, abgeschlossen werden soll die Transaktion bis März 2015. Im Geschäftsjahr 2014 hat der Softwarehersteller OpenText weltweit 1,6 Milliarden Dollar umgesetzt. Der Umsatz von Actuate belief sich im Fiskaljahr 2013 auf 134,5 Millionen Dollar.
Mark Barrenechea, CEO und President von OpenText, will die Actuate-Werkzeuge für die quelloffene Software Birt an die eigenen Bestandskunden verkaufen und zusätzliche Angebote entwickeln, in denen analytische Funktionen enthalten sind. Birt wurde ursprünglich zur Programmierung solcher eingebetteter Anwendungen konzipiert. Außerdem kommen die 3,5 Millionen Entwickler der Birt-Community zu OpenTexts Ökosystem dazu. Im Zuge des Big-Data-Hypes findet die Auswertung von Informationen jenseits der klassischen Unternehmensdatenbanken zunehmend Interesse. Die Verwaltung von Dokumenten und anderen Inhalten bildet den Kern von Enterprise Content Management (ECM). Wiederbelebt wird in der Branche außerdem die Vorstellung eines Enterprise Information Management (EIM), das Zahlen mit Texten und anderen Informationsarten zusammenfasst. OpenText verfügt bereits über Web-Content-Management-Tools, Software zur Datenintegration sowie für das Management von Geschäftsprozessen.