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Wesentliche Rollen für Appliances und In-Memory

Vielfältige Datenbanktechnologien

Autor:Werner Fritsch • 11.4.2012 • ca. 1:05 Min

Oracle agiert seit einiger Zeit aus der Defensive. Dem branchenweiten Cloud-Trend hat sich CEO und Mitgründer Larry Ellison erst mit einiger Verspätung angeschlossen. Auch im ursprünglichen Kerngeschäft, den relationalen Datenbanken, gibt seit einiger Zeit überraschenderweise der Hauptwettbewerber auf dem Applikationsmarkt, SAP, mit seiner In-Memory-Technologie den Ton an.

Derzeit dient deren Appliance Hana dazu, langsame Data-Warehouse-Lösungen, die auf Basis von SAP-Software gebaut wurden, zu beschleunigen. Doch die darin enthaltene In-Memory-Datenbank kann auch in operativen Transaktionsanwendungen (OLTP) eingesetzt werden und im Prinzip Backend-Datenbanken herkömmlicher Art überflüssig machen. Dagegen spricht, dass die Anwenderunternehmen mit den vorhandenen Datenbanken für ihre betriebswirtschaftlichen Zahlen zufrieden scheinen und Echtzeitverarbeitung, die es nicht zum Nulltarif gibt, nur in bestimmten Fällen benötigt wird.

»Die Datenbanken sind nicht am Ende«, fühlt sich Stürner dennoch veranlasst, im Gespräch mit CRN zu betonen. Es gebe viele Möglichkeiten, Datenbankanwendungen schneller zu machen, eine Appliance à la Hana sei nur eine Möglichkeit. »Viele Warehouse-Lösungen sind nicht ausbalanciert«, weiß Stürner. Das gelte neben dem klassischen Tuning der Datenbanken auch im Hinblick auf die eingesetzten CPUs und die Netzwerkverbindungen. Es gebe hierzulande Kunden, die nach entsprechenden Maßnahmen ihren speziellen SAP-Beschleuniger wieder abgeschaltet haben.

Für Oracle gibt es noch ein ganz anderes Argument, eines im eigenen Interesse: Auf den Backend-Datenbanken beruht die Hausmacht dieses Softwareanbieters. Der Hersteller sieht sich hier weiterhin auf der Höhe der Zeit. Mit der Technologie Real Application Clusters hat man die Datenbanken schon vor Jahren fit gemacht für den Einsatz in verteilten Umgebungen, wie sie in Grid- oder Cloud-Szenarien typisch sind.