Ein wichtiger Eckpfeiler in der Cloud-Strategie der Redmonder ist dabei die Microsoft Cloud Deutschland, bei der die Telekom als Treuhänder auftritt und die Daten deutscher Kunden vor Zugriff aus dem Ausland absichern soll. Das im Sommer einsatzbereite Rechenzentrum der T-Systems in Magdeburg komplettiert die Microsoft-Rechenzentren in Amsterdam und Dublin. Wollen Kunden, dass ihre Daten nach deutschem Recht in Deutschland verbleiben, kann Microsoft ein entsprechendes Angebot präsentieren. »Die Botschaft, dass die Deutschen beim Thema Datensicherheit und -souveränität sensitiver als andere sind, ist in den USA angekommen.« Microsoft habe ein »signifikantes Investment« in das Datentreuhänder-Modell gesteckt, das es so in keinem anderen Land gäbe, in dem Microsoft präsent sei, sagt Bendiek.
Mit der Microsoft Cloud Deutschland könnte es dem Konzern gelingen, die im deutschen Markt noch herrschenden Vorbehalte gegen Cloud Computing rasch abzubauen. Mit Windows 10, dem einheitlichen Betriebssystem über alle Geräteklassen hinweg, hat der Konzern jedenfalls die technologische Plattform für Cloud-Lösungen gelegt. Jetzt liegt es insbesondere an den Business-Kunden, ob Windows 10 das noch deutlich führende System Windows 7 ablöst und insbesondere dem Microsoft-Channel viel Migrationsgeschäft bringen wird. Auf Zeiträume will sich Sabine Bendiek nicht festlegen, sie ist aber »extrem zuversichtlich«, denn die Adaptionsrate in Deutschland liege über Plan. »Windows 10 ist ein echter Erfolg, die Akzeptanz ist da.« Stimmen aus dem Microsoft-Kanal, wonach es künftig nur noch einen Softwarebezug aus der Wolke geben werde, erteilte die Microsoft-Chefin eine klare Absage. »Cloud first und mobile first heißt nicht, dass es keine On-Premise-Produkte mehr geben wird. Dass Kunden die Wahl zwischen Cloud und On-Premise haben, ist für Microsoft eine echte Differenzierung«.