Hintergründe über den Ausstieg des Pironet-Gründers

Pironet: »Felix Höger übergibt ein gut bestelltes Haus«

10. Dezember 2014, 13:41 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Konfliktfrei sieht anders aus

Höger ist und bleibt ein Unternehmer. Mit der Rolle eines angestellten Managers, die mit dem Verkauf des Unternehmens an Cancom zwangsläufig einhergeht, konnte er sich nur schwer anfreunden. Dass sich Höger mit dem Ausscheiden bei Pironet gleichzeitig ein Wettbewerbsverbot gut entlohnen lassen will und der neue Eigentümer im Interesse seiner Aktionäre wiederrum kein Geld zu verschenken hat, ist ein nachvollziehbarer Interessensausgleich zweier börsennotierter Gesellschaften. Man kann diese Kollision zweier Vorstände aber auch als Konfliktfall interpretieren, zumal in der Ad-Hoc-Mitteilung die Gründe für Höger Ausscheiden fehlen und der Spitzenmanager auch nicht mit den üblichen Floskeln weggelobt wurde. Über allem schwebt zudem noch die Verhandlung über die Höhe der Abfindung. Klare Fakten hätten mediale Fehldeutungen in der schnelllebigen Online-Berichterstattung, wenn sie denn welche sind, verhindern können.

Und der IR-Abteilung von Cancom womöglich viel Telefonarbeit erspart. Denn bereits zwei Tage nach Högers Ausscheiden, meldeten sich die ersten Börsenanalysten mit Entwarnungssignalen zu Wort. »Kein Grund zur Sorge«, hieß es in einer Aktienempfehlung für Cancom von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Das Votum für einen Zukauf mit Kursziel 46 Euro wurde beibehalten. Nach dem Jahrestiefststand von 25,50 Euro am 10. Oktober notierten die Cancom-Papiere am heutigen 10.Dezember bei 33,15 Euro.


  1. Pironet: »Felix Höger übergibt ein gut bestelltes Haus«
  2. Konfliktfrei sieht anders aus

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu CANCOM a+d IT Solutions GmbH

Matchmaker+