Jay Bhatt, der neue Chef von Progress Software, richtet das Unternehmen wieder konsequent auf Werkzeuge zur Anwendungsentwicklung durch ISVs aus und erwartet durch das Cloud Computing langfristiges Wachstum.
Seit Dezember 2011 ist Jay Bhatt bei dem Hersteller Progress Software aus dem US-Bundesstaat Massachusetts als CEO und President am Ruder. Aus Sicht der Anleger sei das Wachstum im Vergleich zu anderen Softwareherstellern nicht mehr zufriedenstellend gewesen, erzählt er CRN. »Unternehmen, die erfolgreich sein wollen, brauchen eine klare Mission, die alle verstehen: Kunden, Partner, Mitarbeiter«, sagt Bhatt. Das sei bei Progress nicht mehr der Fall gewesen. In der ersten Phase geht es ihm nun darum, den Fokus wieder herzustellen: auf Werkzeuge zur Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen. In der zweiten Phase sollen die langfristigen Chancen beim Cloud Computing genutzt werden, im Sinn von Application Platform as a Service (aPaaS).
Bis Ende 2013 sollen zehn Produkte und damit zwei Drittel der bisherigen Palette verkauft werden. Sie gehören in das Segment Middleware und haben bislang ein Drittel zum Umsatz beigetragen. Das dürfte zur Folge haben, dass für Kunden und Partner in diesem Bereich ungewisse Zeiten beginnen. Ein Teil der Erlöse soll den Anteilseignern durch Aktienrückkäufe unmittelbar zugute kommen: im Fiskaljahr 2012 sind dafür 150 Millionen Dollar vorgesehen, 2013 nochmal 200 Millionen Dollar. Im verbleibenden Kerngeschäft sollen die Umsätze im Fiskaljahr 2013 um fünf Prozent zulegen, ab 2014 dann um mindestens sieben Prozent pro Jahr. Die operative Marge soll nach den Verkäufen stattliche 35 Prozent erreichen.