Open Source ist in den letzten Jahren über Infrastruktur-Software wie Betriebssysteme, Applikationsserver und Datenbanken hinausgegangen und in anwendungsbezogene Segmente vorgedrungen. Im Unterschied zur Infrastruktursoftware werde die technische Expertise einer großen Community dafür eigentlich nicht benötigt, meint Velten. Quelloffene CRM-Software wie die von SugarCRM findet im Mittelstand wegen der niedrigeren Kosten durchaus Interesse. Auch im Umfeld von Business Intelligence gibt es inzwischen quelloffene Angebote: etwa von Jaspersoft, Pentaho, Rapid-I oder Talend. Doch Velten ist auch in diesem Sektor skeptisch: Hier würden meist kommerzielle Lösungen bevorzugt. Das hängt seiner Ansicht nach damit zusammen, dass die Benutzer andere sind. Hat mit der Infrastruktursoftware vor allem das IT-Personal zu tun, so sind es bei den anwendungsnahen Programmen Mitarbeiter in den Fachbereichen und auch Top-Manager. Hier werden dann einerseits an Service und Planbarkeit größere Ansprüche gestellt, andererseits ist im Zweifelsfall auch mehr Geld vorhanden.
Trotzdem können die Geschäfte von Software-Dienstleistern, die sich auf quelloffene Business Software ausrichten, durchaus florieren, wie beispielsweise bei dem Nürnberger Jaspersoft-Partner Ancud.