Wenn in einem Computerspiel Mauern realistisch einstürzen oder sich Bleche verbiegen, als würden sie wirklich deformiert, ist das entweder ein unnatürlich aufwendiges Game oder aktuelle Software in Zusammenarbeit mit Physx.
Physx ist ein Chip, der sich, wie der Name schon sagt, um die physischen Aspekte in einem Computerspiel kümmert. Die Steckkarte auf der er verbaut ist, ist einzig und alleine dafür da, Berechnungen und Algorithmen in natürliche Bewegungen und Verhaltensmuster umzuwandeln.
Zusammen mit der Spieleschmiede Netdevil stellt der Hersteller Ageia nun ein Game vor, das eben diese Engine auf höchstem Niveau unterstützen soll. In dem First-Person-Shooter (FPS) "Warmonger, Operation: Downtown Destruction" ballert sich der Held durch eine apokalytische Welt und lässt dabei Häuser einstürzen, zündet Explosionen und sieht dank detailgetreuen Kleidern auch sonst gut aus.
Dank der Physx-Engine soll es im Spiel beispielsweise möglich sein Treppen hinter sich wegzusprengen, um in Ruhe das Sniper-Gewehr auszuprobieren. Umgekehrt kann ganz einfach ein Stockwerk von unten radikal entfernt werden.
"Die Umgebung bei First-Person-Shootern ist über die Jahre weitgehend statisch geblieben. Die Ageia Physx hat das alles geändert und zwar grundlegend," so Scott Brown von NetDevil. So ähnlich sieht das auch Manju Hedge, CEO von Ageia: "Die Real-World und Real-Time Eigenschaften von Warmonger stellen Spielern eine absolut neue Dimension zur Verfügung, die sie immer wieder aufs neue genießen können. Sie werden einen Riesenspaß haben, neues Terrain, neue Scharfschützen-Positionen und andere Spiele-Elemente zu entdecken, die davor nicht möglich waren."
Während Ageia von Physx überzeugt ist, sehen das andere Firmen anders. Hersteller von Grafik-Chips sprechen davon, dass diese Hardware überflüssig wird. Da neueste und kommende Grafikgenerationen mehrere GPUs haben oder im Crossfire- bzw. SLI-Verbund genügend Leistung aufweisen um physikalische Berechnungen durchzuführen. Allerdings sind diese Lösungen immer noch sehr teuer. Kostet doch eine aktuelle Spitzen-Grafikkarte locker 500 Euro, was im Verbund dann gleich mal 1000 Euro bedeutet.