Linux erreicht sehr hohe Skalierbarkeit

Red Hat Enterprise Linux 6 soll Virtualisierung effizienter machen

23. November 2010, 10:45 Uhr | Werner Fritsch
Auch Red Hat möchte in Cloud-Lösungen Fuß fassen.

Eine Plattform für die nächsten zehn Jahre soll das neue Server-Betriebssystem »Red Hat Enterprise Linux 6« (RHEL 6) bilden. Neben traditionellen Tugenden wie Skalierbarkeit und Performance stehen Virtualisierung und Cloud-Szenarien im Brennpunkt.

Beeindruckende 1.800 Erweiterungen und 14.000 Fehlerbehebungen umfasst die aktuellste Linux-Version von Red Hat, die nach drei Jahren Arbeit nun allgemein verfügbar ist. Das Open-Source-Betriebssystem aus dem Unix-Umfeld wird zwar nach wie vor von Gründervater Linus Torvalds kontrolliert und von idealistischen Entwicklern verbessert, doch steuern inzwischen Firmen massiv Code bei: neben Red Hat namentlich IBM, Intel, Nokia, Novell und Oracle (Sun).

Die Neuerungen bei der Version 6 der Red-Hat-Distribution des lizenkostenfreien und quelloffenen Server-Betriebssystems betreffen im Wesentlichen drei Themen, wie Werner Knoblich, Vice President EMEA bei diesem Open-Source-Anbieter, erläutert. Erstens geht es um Verbesserungen für den Einsatz: um Skalierbarkeit, Verwaltbarkeit, Geschwindigkeit, Sicherheit und Betriebsmittelkontrolle. Zweitens stehen Stromeinsparungen und damit Green IT im Fokus. Drittens soll das Betriebssystem Virtualisierung besser unterstützen und als Plattform für Cloud-Lösungen dienen können.

Höhere Performance ermöglichen die im neuen Release implementierten Erweiterungen für die Chip-Technologie NUMA (Non-Uniform Memory Architecture), die jedem Prozessor in einem Multiprozessorsystem eigenen Speicher gibt, der über einen gemeinsamen Adressraum allen Prozessoren zugänglich ist. Treiber, die mehrere Warteschlangen verwalten können, sollen Netzwerkengpässen vorbeugen. Bei der Virtualisierung mit der im Betriebssystemkern enthaltenen Technologie KVM (Kernel-based Virtual Machine) werden nun Gäste mit bis zu 64 CPUs unterstützt. Der Aufwand für die Virtualisierung schlägt im Vergleich zu einem Betriebsystem, das unmittelbar auf der Hardware aufsetzt, jetzt noch mit 5 bis 15 Prozent zu Buche.

Bei der Skalierbarkeit hat Red Hat im Betriebssystem nun Dimensionen Rechnung getragen, die es physisch noch gar nicht gibt. So kann RHEL 6 bis zu 4096 CPUs in SMP-Verbünden steuern, 64 Terabyte Datenvolumen im Arbeitsspeicher adressieren und 100 Terabyte große Dateisysteme verwalten.

Aus geschäftlicher Sicht soll RHEL 6 laut Knoblich flexibleren IT-Einsatz ermöglichen, Zeiten der Nichtverfügbarkeit minimieren, angeschaffte Hardware besser nutzen, die Betriebsausgaben durch Stomeinsparungen verringern und mit zehnjährigem Support außerdem die Investitionen in Software schützen.

»Die Funktionalität ist kostenlos«, bekräftigt Knoblich das Credo des Open-Source-Protagonisten Red Hat, »die Kunden bezahlen für Zusatznutzen.« Bei Linux-Installationen, für die kommerzieller Support in Anspruch genommen wird, habe man rund 80 Prozent Marktanteil. Ziel sei, weiter ins Herz der Rechenzentren vorzudringen.


  1. Red Hat Enterprise Linux 6 soll Virtualisierung effizienter machen
  2. Weiterhin viele ISV- und OEM-Partner

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