Expansion in der Region: Die Fokussierung auf den lokalen Raum geht bei der badischen Leitwerk AG auf. Das Systemhaus ist auf Wachstumskurs und hat noch einiges vor.
Einen großen Mitwebewerber zu schlucken und schnell bundesweit zu expandieren, hat schon manche Systemhausgruppe in den Ruin getrieben. Bei der Leitwerk AG aus dem badischen Appenweier verfolgt man hingegen seit langem schon eine Regionalisierungsstrategie. Neue Gesellschaften gründen und Wettbewerber zukaufen - wie zuletzt die Freiburger Connect - soll in erster Linie das regionale Geschäft stärken. Wenn man das Elsass zumindest mentalitätsbedingt noch zum deutschen Systemhausmarkt dazu zählt, war auch Gründung der Leitwerkgesellschaft im französischen Strasbourg richtig. Kunden jedenfalls gibt es im südwestlichsten Teil Baden-Württembergs einschließlich des französischen Grenzgebiets genug. Das lässt sich an den derzeit vollen Auftragsbüchern und den Rekordzahlen der Leitwerk-Gruppe mit ihren 270 Mitarbeitern ablesen, die das Systemhaus für 2013 vorlegte.
Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um über ein Drittel auf 45 Millionen Euro. Darin sind freilich die Erlöse eingerechnet, die die rund 80 Mitarbeiter des übernommenen Wettbewerbers Connect aus Freiburg erwirtschafteten. »Aber auch ohne diesen Zuwachs sind wir deutlich gewachsen«, sagt Leitwerk-Chef Rico Siefermann.
Dass 2014 ein ähnlich gutes, wenn nicht sogar besseres Jahr als 2013 werden könnte, deutet sich bereits an. Siefermann blickt auf volle Auftragsbücher und rechnet beim Umsatz und Ertrag abermals mit einem zweistelligen Zuwachs. Chancen, das Geschäft in Richtung Norden und Süden auszubauen, sind da. Zumal die vergangenes Jahr gestartete Baden-Cloud von Leitwerk bei der mittelständischen Klientel sehr gut ankommt. Regionale Nähe – mit Besichtigungsmöglichkeit des Rechenzentrums vor Ort – wissen deutschen Mittelständler zu schätzen.
Aber auch im IT-Handel lief es vergangenes Jahr prächtig – trotz des Markteinbruchs in PC-Segment. Die Leitwerk-Tochter Octo IT mit ihren Online-Shop Octo24.com verkauft die Eigenmarken Delphin und Piranha, führt aber auch alle großen Hard- und Softwarehersteller im Portfolio.