Gaming-Schatz geborgen

Rekordpreise für ET-Spiele von der Müllhalde

7. November 2014, 10:51 Uhr | Lars Bube
Das E.T.-Game war so langweilig, dass es die erste große Krise der Computerspiele-Industrie 1983 mit verursacht haben soll
© Screenshot Youtube / Microsoft

Nachdem Microsoft für eine Dokumentation fast eine Million alte Atari-Spiele aus einer amerikansichen Müllkippe ausgegraben hat, werden die Cartridges nun zu Höchstpreisen auf Auktionsplattformen gehandelt.

Gut ein halbes Jahr ist es inzwischen her, dass sich Microsoft für einen Dokumentationsfilm auf die Suche nach einem legendären vergrabenen Schatz der Computerspiel-Geschichte begeben hat (siehe: Microsoft sucht E.T. in der Müllkippe). Alten Quellen zufolge sollte die legendäre und inzwischen insolvente Firma aus den Anfangszeiten des Gamings, Atari, auf einer Müllkippe beim Städtchen Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico tausende Spiele entsorgt haben, die nicht verkauft werden konnten. Insbesondere hofften die Ausgräber des digitalen Zeitalters dabei einige ROM-Cartridges aus dem Jahr 1982 von »E.T. the Extra-Terrestrial« für die Spielkonsole Atari 2600 zu finden, das als schlechtestes Computerspiel aller Zeiten gilt und von dem nur sehr wenige Exemplare verkauft wurden und erhalten geblieben sind.

Tatsächlich war die Mission von Erfolg gekrönt, weit mehr noch sogar als sich die Gaming-Archäologen in ihren kühnsten Träumen erhofft hatten. Insgesamt konnten sie seit April rund 800.000 Atari-Spiele aus den Niederungen der Müllhalde bergen. Neben mehreren tausend Originalen von »E.T.« waren darunter auch einige andere Klassiker der Gaming-Geschichte wie »Asteroids«, »Missile Command« und »Warlord and Defender«. Ein Großteil der Cartridges hat die Jahre unter dem Müllberg offenbar gut überstanden und ist nach einer gründlichen Reinigung noch funktionsbereit. Einige davon sollen in den nächsten Monaten diversen Museen auf der ganzen Welt gestiftet werden, die sich mit IT- und Gaming-Geschichte beschäftigen. Über 1.000 der wertvollen Spiele-Schätze sollen allerdings auch verkauft werden. Einige davon sind in Amerika auch bereits aktuell auf Ebay zu finden. Während die nicht ganz so seltenen Games dabei Preise um die 50 Dollar erlösen, hat es die grottige Umsetzung von Stephen Spielbergs Außerirdischen-Epos E.T. schon auf über 500 Dollar gebracht.

Die Dokumentation »Atari: Game Over«, in der auch die Ausgrabungsaktion eine wichtige Rolle spielt, soll Ende November 2014 zuerst auf Xbox Live und später auch auf anderen Online-Kanälen veröffentlicht werden. Wenn Sie wissen wollen, wie schlecht E.T. wirklich war, können Sie auf dieser Webseite eine Emulation des legendär schlechten Spiele-Klassikers testen.

Hier sehen Sie den Trailer zur Dokumentation:


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+