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Rockbox: neues Leben für alte MP3-Player

21. September 2010, 10:25 Uhr |

Mangelnder Bedienkomfort, schlechte Unterstützung für Dateiformate - Gründe, einen tragbaren MP3-Player nicht zu mögen, gibt es viele. Die alternative Firmware Rockbox haucht einer Reihe von Walkman-Nachfolgern wie dem iPod,iRiver oder Sandisk-Playern neues Leben ein.

Im Zeitalter alleskönnender Handys ist die Stunde der MP3-Player vorbei - heißt es. Sie finden auch, dass das nicht stimmt? Prima, dann könnte Rockbox genau Ihr Ding sein.

Rockbox ist eine alternative Firmware, d.h. eine Betriebssoftware, die es für immer mehr MP3-Player kostenlos im Netz gibt. Auf der Liste der unterstützten Geräte findet sich die Prominenz, d.h. Apples iPod und verschiedene Modelle von Archos sowie iRiver, genauso wieder wie Geräte von Olympus, Samsung, SanDisk, Toshiba und Cowon.

Darum lohnt sich Rockbox

Nun aber zum eigentlichen Punkt - den Gründen für den Wechsel auf Rockbox . Die Firmware unterstützt alle wichtigen Dateiformate und noch einige mehr. Dazu gehören natürlich MP3, Ogg Vorbis, AAC und WMA, aber auch das bei Audiogenießern beliebte FLAC, WavPack und AC3. Darüber freuen sich alle, deren Lieblingsformat ihr MP3-Player bisher die kalte Schulter gezeigt hat.

Rockbox kann Musik "gapless" abspielen, d.h. ohne Unterbrechungen zwischen den einzelnen Dateien. So gibt es Live-Musik ohne Aussetzer im Applaus und Pink Floyd Alben hören sich an, wie Pink Floyd es gewollt haben. Stimmt doch mal etwas mit dem Klang nicht, dann regeln Sie das einfach über Rockbox' 5-Band-Equalizer nach. Dass Rockbox auch CueSheets und Crossfades unterstützt, versteht sich da beinahe von selbst.

Nach dem Motto "Das Auge hört mit" zeigt Rockbox Album Art auf dem Display an und über ein Plugin lassen sich auch Songtexte zur Anzeige bringen. Auch als Viewer für Bilder und Texte macht sich Rockbox nützlich. Je nach Größe des Displays lässt sich der MP3-Player so als E-Reader zweckentfremden, wenngleich er einen vollwertigen Reader natürlich nicht zu ersetzen mag.

Nun könnten wir noch endlos so weitermachen, Ihnen beispielsweise über Rockbox' Eignung als Dateimanager berichten, dank der Sie Dateien auf dem Player löschen und umbenennen können. Oder über die zahlreichen, integrierten Spiele. Oder die Aufnahmefunktion. Oder, oder, oder. Doch wer jetzt noch nicht neugierig geworden ist, dem müssen wir hier nicht noch den Rest der Feature-Liste herunterbeten.

So installieren Sie Rockbox

Viel wichtiger ist: Welche Nachteile gibt es und wie kommt man an Rockbox heran? Der größte Nachteil von Rockbox ist, dass einiges Zubehör, mit dem sich MP3-Player steuern lassen nicht mehr oder nur eingeschränkt funktioniert. Das gilt zum Beispiel für Fernbedienungen und in Autoradios integrierte Steuereinheiten. Mit welchen Einschränkungen Sie leben müssen, hängt davon ab, welchen Player Sie konkret einsetzen.

Ein echter Nachteil ist das aber nicht. Rockbox wird parallel zur Original-Firmware installiert. Bei Bedarf starten Sie den Player einfach neu und wählen dabei die Original-Firmware aus. Wird die Fernbedienung nicht mehr benötigt, wechseln Sie wieder zur Rockbox. Wie das genau geht, steht in der ausführlichen Anleitung, die Sie individuell für jeden Player auf der Rockbox-Website finden.

Um Rockbox auf einen Player aufzuspielen, laden Sie zunächst das Rockbox Utility herunter. Die Software ist für Windows, Mac OS X und Linux erhältlich. Dann starten Sie das Programm, verbinden Ihren Player mit dem Computer, warten bis Rockbox ihn gefunden hat und spielen dann die Firmware auf. Klappt die automatische Erkennung nicht, dann wählen Sie Ihren Player einfach aus der in Rockbox Utility enthaltenen Liste aus.


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