Bereich Systemintegration stellt sich neu auf

SAP-Manager soll T-Systems voran bringen

21. August 2008, 17:34 Uhr | Martin Fryba
SAP-Manager Ferri Abolhassan wechselt zu T-Systems

Er kennt sich mit Softwarevertrieb bestens aus, weiß wie Großkunden ticken und bringt internationale Erfahrung mit. SAP-Manager Ferri Abolhassan soll helfen, aus T-Systems einen Global Player zu machen. Den Kulturschock zu verdauen, ist noch die leichteste Aufgabe.

Partner Cognizant soll T-Systems Kostenvorteile in Indien und China bescheren - Aufträge natürlich auch.
Partner Cognizant soll T-Systems Kostenvorteile in Indien und China bescheren - Aufträge natürlich auch.

Hochkarätiger Vertriebsprofi mit langjähriger Top-Management-Erfahrung, einen solchen Mann hat T-Systems-Chef Reinhard Clemens gesucht - und gefunden: Ferri Abolhassan wechselt von SAP zu T-Systems. Dort besetzt er die neu geschaffene Position des Vertriebsleiters Systemintegration. Bei SAP war der 44jährige Abolhassan zuständig für den Großkundenvertrieb in der Region E/ME/A. Mit Konzernkunden und Behörden sowie dem US-Partnerunternehmen mit indischen Wurzeln, Cognizant, wird es Abolhassan auch bei T-Systems zu tun haben.

»Mit Dr. Abolhassan stellen wir uns in der Systemintegration vertrieblich neu auf«, stellt T-Systems-Chef Clemens den neuen Manager vor. »Er wird die vertriebliche Klammer zwischen unseren Großkunden- und Liefereinheiten bilden, wenn es um Systemintegration geht«.

Auf Abolhassan warten keine leichten Aufgaben. Da ist einmal der Kulturschock, der durch den Wechsel vom die Eigeninitiative fördernden Softwarehersteller SAP zum schwerfälligen Konzern T-Systems nicht größer sein könnte. Vorallem aber wird Abolhassan bei T-System eine Sparte leiten, die alles andere als prosperierend ist. Der Geschäftsbereich Systemintegration bei T-Systems, der für rund 15 Prozent des Jahresumsatzes von zuletzt knapp 12 Milliarden Euro steht, wächst nur mäßig. Im ersten Halbjahr verzeichnete die Sparte lediglich einen Zuwachs von 2,9 Prozent auf 854 Millionen Euro.

Die Partnerschaft mit Cognizant ist für T-Systems eminent wichtig. Den neuen Partner Cognizant präsentierte T-Systems Chef Clemens im März auf der Messe CeBIT, an seiner Seite Telekom-Chef René Obermann. T-Systems, obwohl auf Platz 5 der weltweit größten IT-Dienstleister, wird nach wie vor nicht als Global-Player angesehen. Fast 80 Prozent ihres Umsatzes von 12 Milliarden Euro erzielt T-Systems in Deutschland (siehe Ranking der Top-100 IT-Dienstleister unserer Schwesterzeitschrift InformationWeek). Das Manko soll mit Hilfe des Partners Cognizant zumindest ein Stück weit beseitigt werden.

Diese Partnerschaft in Vertriebserfolge zu führen, daran wird sich mittelfristig auch Vertriebsprofi Abolhassan messen lassen müssen. Derweil bleibt Clemens und Abolhassan nicht anders übrig, als mit einer gehörigen Portion Neid auf Congnizant zu blicken. Unlängst hatte der IT-Dienstleister aus Teaneck hervorragende Quartalszahlen abgeliefert. Der Umsatz von Cognizant kletterte um ein Drittel auf über 685 Millionen Dollar, Nettogewinn fast 104 Millionen Dollar. Marge 15 Prozent.


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