Mit einem Global Managing Board will der Softwareanbieter SAP die operativen Geschäfte stabilisieren und das Wachstum ankurbeln. Neben den derzeitigen Vorstandsmitgliedern ziehen zunächst Lars Dalgaard und Robert Enslin in das zusätzliche Führungsgremium ein.
Der Softwarehersteller SAP richtet zur Steuerung des Unternehmens ein Global Managing Board ein. Dieses Führungsgremium soll den Vorstand unterstützen, der auch weiterhin die Gesamtverantwortung für die Aktivitäten des Konzerns trägt. In dem zusätzlichen Board will SAP mehr internationale Top-Manager versammeln, die dann über größere Bereiche hinweg mitwirken können.
Dem Global Managing Board werden alle derzeitigen Vorstandsmitglieder sowie Lars Dalgaard und Robert Enslin angehören. Dalgaard, Ex-CEO des zu Beginn des Jahres übernommenen SaaS-Spezialisten Success Factors, wurde vom Aufsichtsrat des Unternehmens zusätzlich in den Vorstand von SAP berufen und soll dort das Thema Cloud Computing vertreten. Der bisher dafür zuständige Peter Lorenz gibt seine Kompetenzen ab. SAPs Kurs war bei diesem Thema in der Vergangenheit verhalten und zögerlich. Der Neue soll das Unternehmen hier an die Spitze bringen.
Stärker nutzen will der Konzern künftig außerdem die Assets des vor zwei Jahren übernommenen Datenbankherstellers Sybase. Dennoch fehlt im neuen Tableau der Top-Manager John Chen, der als Ex-CEO von Sybase die Integration dieses Unternehmens in den SAP-Konzern betrieben hat und eigentlich auch in den Vorstand aufrücken sollte.
Das neue Board soll dafür sorgen, dass neue Technologien schneller implementiert und bei den Kunden verbreitet werden – ein Grundanliegen der seit zwei Jahren amtierenden Co-CEOs. Das gilt sowohl für die angestammten betriebswirtschaftlichen Applikationen und die vor fünf Jahren in Gestalt des Herstellers Business Objects zugekaufte Business Intelligence als auch für die bei SAP noch neuen Themen Mobilität, In-Memory-Datenbanken und Cloud Computing. Durch dedizierte Zuständigkeiten innerhalb des neuen Gremiums hofft man, das Wachstum anschieben, die operativen Geschäfte verbessern und die Kunden besser bedienen zu können.