Siemens bietet Services für die Fernwartung von IT-Umgebungen und Maschinen an. Die Basis ist Microsofts Cloud-Computing-Technik Windows Azure, zu der weitere Details bekannt wurden.
Mit der »Common Remote Service Platform« (CRSP) von Siemens IT Solutions and Services lassen sich nach Angaben der Firma Störungen in IT-Systemen, Maschinen und Fertigungsanlagen frühzeitig entdecken und ohne Hilfe eines Service-Technikers vor Ort beheben. Der Zugriff auf die IT-Landschaft des Anwenders erfolgt über eine gesicherte Datenverbindung.
Nun erweitert Siemens IT Solutions and Services sein Angebot um eine Funktion für das Verteilen von Software. Zu diesem Zweck hat die Firma eine Partnerschaft mit Microsoft geschlossen. Als Basis für das neue Angebot dient Microsofts Windows-Azure-Platform. Mit ihr will der Software-Hersteller das zukunftsträchtige Feld »Cloud Computing« beackern.
Für den Anwender hat das Konzept mehrere Vorteile: kürzerer Reaktionszeiten bei Auftreten von Fehlern und die Möglichkeit, Probleme ohne Einsatz von Servicetechnikern vor Ort zu lösen. Das Fernwartungskonzept macht zudem, so zumindest Siemens, die Kosten transparenter: Der Nutzer zahlt nur für die Dienstleistungen, die er tatsächlich in Anspruch nimmt.
Hier kommt Windows Azure ins Spiel: Microsoft bietet ein »Pay-per-Use«-Konzept an. Das heißt, die Tarife für die Nutzung der Server, Storage-Kapazitäten et cetera der Microsoft-Cloud orientieren sich daran, welche Services und Rechnerkapazitäten de facto verwendet werden.
Parallel zur Ankündigung von Siemens IT Solutions and Service veröffentlichte Microsoft Details zum Start von Azure. Im Januar kommenden Jahres soll das Abrechnungssystem des Cloud-Services fertig sein. Im Februar werden dann die Services gegen Bezahlung angeboten.
Laut Ray Ozzie, Microsofts Chief-Software-Architect, arbeiten »Zehntausende von Entwicklern« an Anwendungen für Azure. Ein »Highlight« von Azure ist »SQL Azure«, ein Cloud-basierter Datenbank-Service. Dieses Database-as-a-Services-Angebot soll es Anwendern erlauben, nach Belieben Datenbanken jeder Größe zu erstellen, und das bei einem niedrigen Administrationsaufwand.
Unter dem Codenamen »Sydney« ist zudem eine Technik in Entwicklung, die Appliances, die beim Nutzer stehen, mit Anwendungen koppelt, welche der Cloud-Service zur Verfügung stellt. Dieses Produkt soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Gleiches gilt für überarbeitete Windows-Server-Virtual-Machines. Microsoft will diese Server-Images ebenfalls in Windows Azure integrieren und Kunden anbieten. Ein Unternehmen oder eine Behörde kann dann »ihren« Windows-Server, inklusive der entsprechenden Anwendungen, ordern.