Ein Programmierfehler gefährdet die Sicherheit von Boeings »Dreamliner« 787. Wenn dessen Systeme nicht regelmäßig neu gestartet werden, schaltet der Bug die Generatoren für die Stromversorgung der Flieger automatisch in den Notfallmodus.
Die amerikanische Luftfahrtkontrollbehörde FAA warnt vor einem kritischen Fehler in der Software der Flugzeuge aus Boeings »Dreamliner«-Familie. Das Wartungspersonal und die Piloten müssen die Systeme der Modelle 787-8 und 787-9 demnach regelmäßig neu starten, um gefährliche Situationen zu verhindern. Eine Prozedur, die einige Zeit in Anspruch nimmt und deshalb normalerweise möglichst vermieden wird. Wie Boeing selbst herausgefunden hat, ist die Ursache des Problems eine Art Zeitschaltuhr im Code, die falsch programmiert wurde. Sind die Computersysteme der Flieger länger als 248 Tage aktiv, befürchten die Rechner aufgrund des Bugs eine Überlastung der Generatoren in den Triebwerken und schalten diese deshalb automatisch in den so genannten »Fail-Safe-Modus«. In diesem Notprogramm produzieren die Generatoren nur noch sehr eingeschränkt Strom, was zu einem Ausfall zahlreicher elektronischer Systeme an Bord führt. Das verursacht wiederum eine Kettenreaktion, da durch die abgeschalteten elektronischen Steuerungssysteme auch einige mechanische und hydraulische Systeme wie das Fahrwerk nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten. Besonders bei Starts und Landungen kann das laut der FAA sehr gefährlich werden. Boeing arbeitet nach eigener Aussage bereits mit Hochdruck an einem Softwareupdate, das den Fehler beheben soll. Bis es fertig ist, müssen die Systeme der Dreamliner allerdings spätestens alle vier Monate komplett heruntergefahren und neu gestartet werden.