E-Sport-Befragung

Stimmt das Bild vom dicken, ungesunden Zocker?

17. Januar 2019, 16:24 Uhr | Lars Bube
© Schum - Fotolia

Der E-Sport - das wettbewerbsmäßige Zocken bei Computerspielen gilt als großer Trend unter Jugendlichen. Aber wer sind diese E-Sportler eigentlich? Und leben sie gesund? Eine Befragung der Deutschen Sporthochschule wirft ein Schlaglicht auf die Szene.

Das Klischee vom typischen Computerspieler ist schnell zusammengezimmert: eher unsportlich, eher übergewichtig, eher am dumpfen Geballer interessiert. Die Deutsche Sporthochschule Köln hat dieses Bild nun gegengeprüft und E-Sportler über ihren Alltag und ihre Gesundheit befragt - also Menschen, die am Computer oder an der Konsole gegeneinander Wettkämpfe ausfechten. Das Fazit der Forscher: Die Klischees sind überholt - aber beim Essen, bei der Regeneration und bei der Bewegung gibt es durchaus Luft nach oben.

»Die Risikogruppe ist für uns der Hobby-Sportler, der Hobby-Gamer«, erklärte der Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse am Donnerstag. Grund sei, dass diese - anders als viele Profis, die mit Zocken ihr Geld verdienen - zum Teil völlig unkontrolliert und ungehemmt losspielten. Ausgleichsphasen für die Zeit am Bildschirm gingen dadurch verloren. Hinzu käme unregelmäßiges Trinken und Essen und geraubte Schlafzeit. Vor allem an den »ambitionierten Breitensport« müsse man daher ran, sagte Froböse. »Die ernähren sich nicht gut, die sitzen viel zu viel, die machen kaum körperliche Aktivität als Ausgleich. Für die ist Gamen Lebenselixier.«

Beim E-Sport werden Spiele wie »League of Legends«, »Counter-Strike« oder die Fußball-Simulation FIFA auf Wettbewerbsebene ausgefochten. Es haben sich Ligen und hohe Preisgelder etabliert - die Szene gilt als Boom-Branche. In die Studie flossen nun rund 1.200 Datensätze aus Fragebögen ein. Die Links zu den Fragebögen hatte die Hochschule unter anderem bei E-Sport-Veranstaltungen und in E-Sport-Foren verbreitet. Daraus leiteten die Autoren ein Bild des durchschnittlichen E-Sportlers ab: männlich, 23 Jahre alt, hohe Schulbildung. Im Schnitt wird drei bis vier Stunden am Tag gespielt.


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