Der an der Studie nicht beteiligte Experte Jörg Müller-Lietzkow von der Universität Paderborn warnte allerdings davor, an ein Bild vom Durchschnittszocker zu glauben. »Den gemeinen E-Sportler gibt es nicht. Es gibt ja auch nicht den gemeinen Fußballer, sondern es gibt ebenso Profis in der Bundesliga bis zu Leuten, die ab und zu auf den Bolzplatz gehen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. »Man muss diese vielen Ebenen unterscheiden.«
Wer einen dauerspielenden Teenager im Haus hat, der im E-Sport Erfolg haben will, muss sich daher auch nicht unbedingt Sorgen machen. »Es kommt immer auf den gesunden Abstand an. Ich würde nicht grundsätzlich davor warnen, in die E-Sport-Szene zu gehen. Man sollte aber die Kontrolle über sein Leben behalten«, sagte Klaus Wölfling von der psychosomatischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz. »Solange der Spieler das Gefühl hat, dass es um Entertainment geht, man einen intakten Freundeskreis hat und auch in der Lage ist, Abstinenzphasen einzulegen, ist alles okay.«