Eine neue Studie aus den USA bringt Schwung in die Diskussion um Sinn und Unsinn der Nutzung Sozialer Netzwerke am Arbeitsplatz. Nach den Ergebnissen verplempert jeder Angestellte, der bei Facebook ist, im Schnitt Arbeitsstunden im Wert von über 10.000 Dollar pro Jahr.
Sozial um jeden Preis: Während einige Unternehmen es fördern, wenn ihre Mitarbeiter auch während der Arbeitszeit im Web 2.0 Kontakte pflegen, und dadurch auf positives Feedback auch für ihre Firma hoffen, stehen andere dieser »Nebenbeschäftigung« eher skeptisch gegenüber. Jetzt gibt eine neue Studie des amerikanischen Marktforschungsinstitutes United Sampler (uSamp) unter 500 Arbeitnehmern in den USA der Diskussion neuen Aufschwung und den Kritikern der Social Networks am Arbeitsplatz ziemlich eindeutig Recht: Demnach gehen inzwischen 60 Prozent aller Unterbrechungen der alltäglichen Arbeit auf Social Networks zurück, indem etwa eingehende Nachrichten oder Chats unverzüglich gelesen werden, oder Minigames parallel im Browser laufen.
Mit diesem ständigen Aufmerksamkeits-Störfeuer belegt, schaffen es 45 Prozent der Befragten schon heute nicht mehr, Phasen von über 15 Minuten am Stück konzentriert bei ihrer Arbeit zu bleiben. Insgesamt geht dadurch im Durchschnitt eine ganze Stunde Arbeitszeit pro Arbeitstag verloren. Mit dem mittleren Einkommen in den USA hochgerechnet ergeben sich daraus rechnerisch 10.375 Dollar pro Arbeitnehmer und Jahr, die Unternehmen bei Mitarbeitern verloren gehen, die Mitglied bei Facebook oder einem ähnlichen Netzwerk sind. Diese Ergebnisse bestätigen, dass einige gerne als Netz-Neurotiker kritisierte Firmen wie Porsche also einen guten Grund haben, ihren Mitarbeitern den Facebook-Zugriff am Arbeitsplatz zu sperren.
Aber nicht nur die Social Networks kosten viel wertvolle Zeit am Arbeitsplatz, die anders sinnvoller genutzt werden könnte. In der Studie zeigte sich, dass ineffektive IT-Prozesse ebenfalls Millionen an unnötigen Kosten verursachen, indem den Mitarbeitern etwa Zeit bei der Suche nach Mails, Dokumenten und Dateien verloren geht. Im Schnitt verbrachten die Befragten 2,5 Stunden pro Woche mit solchen unnötigen Suchaufgaben, die mit einem vernünftigen, zentralen Speicher- und Data-Warehouse-Konzept (ob on Premise oder in der Cloud) vermieden werden könnten.