Soziale Netzwerke

Studie: Spitzen-Manager meiden Facebook

17. November 2011, 10:54 Uhr | Lars Bube
Die meisten deutschen Spitzen-Manager sind Facebook-Muffel. (Bild: Fotolia.de)

Deutsche Spitzen-Manager halten sich weitgehend vom Sozialen Netzwerk Facebook fern. Laut einer aktuellen Umfrage sind nur etwas über ein Viertel der deutschen Top-Manager mit einem eigenen Profil auf Facebook aktiv.

Ganz Deutschland ist auf Facebook. Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Enklave im Spitzenmanagement leistet weiterhin erbitterten Widerstand gegen die digitale soziale Assimilierung, wie eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter 519 deutschen Spitzenkräften im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital zeigt. 72 Prozent der befragten Top-Manager, Vorstände, Behördenleiter und Politiker, darunter auch einige Ministerpräsidenten, gaben an, sich bisher komplett aus der Sozialen Vernetzung herauszuhalten. Erstaunlicher Weise lehnen viele der Spitzenkräfte dabei nicht nur das hauptsächlich im Privatumfeld verbreitete Facebook ab, viele verweigern sich selbst Business-Netzwerken wie Xing oder Linkedin.

Unterschiedliche Gruppen lassen sich in diesem Zusammenhang vor allem an den jeweiligen politischen Vorlieben festmachen. Die höchste Web 2.0-Affinität unter den Spitzenkräften bringen Anhänger der Grünen mit, von denen 43 Prozent Mitglied mindestens eines Sozialen Netzwerkes sind. Es folgen die SPD-Wähler mit rund 33 Prozent, die Unions-Sympathisanten mit 25 Prozent und die Wähler der Liberalen mit knapp 20 Prozent mit einer eigenen digitalen Präsenz im Sozialen Netz. Zur Begründung ihrer Abneigung gegen Facebook und Co. geben die Führungskräfte meist Sicherheits- und Datenschutzbedenken an. Einige verbieten deshalb auch ihren Mitarbeitern, die Netzwerke am Arbeitsplatz zu nutzen, wie dies beispielsweise bei Porsche der Fall ist.

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass in Deutschlands Führungsetagen noch ein deutlicher Nachholbedarf in Sachen Web 2.0 besteht. Selbst wenn man als Spitzenmanager für sich privat lieber auf die Öffentlichkeit und Risiken eines Sozialen Netzwerkes verzichten will, ist es heutzutage doch fast schon fahrlässig, solche Plattformen nicht für den Unternehmenserfolg zu nutzen. Auch wenn die Social Media Bemühungen vieler großer Unternehmen von externen Agenturen gesteuert werden, sollten die Verantwortlichen doch besser auch selbst einen Einblick haben, welche strategischen Chancen sich daraus für das eigene Geschäftsmodell ergeben und wie sie nutzbar gemacht werden können.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Facebook

Matchmaker+