Dennoch können auch Systemhäuser im Cloud-Geschäft mitspielen - wenn sie den Markt richtig angehen. Beim Aufbau einer eigenen Cloud etwa dürfte es selbst für größere Systemhäuser schwierig werden mit Branchenriesen wie Microsoft und Amazon preislich zu konkurrieren. »Die Infrastruktur für Public Clouds wird von großen amerikanischen Anbietern gemacht«, weiß auch Computacenterchef Oliver Tuszik. »Aber dahinter ist noch sehr viel Platz.« Genau dort sollten Systemhäuser ansetzen, denn auch Cloud Lösungen müssen in den Unternehmen integriert und angepasst werden. »Cloud Services sollten nicht als Insellösungen genutzt, sondern in die bestehenden Systeme integriert und vernetzt werden. Die Chance der Systemhäuser liegt darin, Beratungs- und Integrationsleistungen anbieten«, sagt Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC.
Einige Dienstleister haben die Chancen bereits erkannt. »Dienstleistern kommt die Aufgabe zu, über die neuen Möglichkeiten aufzuklären, Orientierung zu geben und Lösungen anzubieten. Gerade Datensicherheit ist da ein heikles Thema. Ein verlässlicher Beratungspartner ist daher auch für die richtige Entscheidung in Sachen Cloud überlebensnotwendig«, sagt Thomas Schneider, Head of Delivery Business Solutions DACH beim Dienstleister S&T. »Ich sehe die Cloud vor allem als Möglichkeit, um höherwertige Dienstleistungen zu verkaufen«, bestätigt auch Computacenterchef Oliver Tuszik.
Auch Microsoft hält Sorgen, Cloud Computing könnte die Rolle von Systemhäusern überflüssig machen, für unbegründet. »Im Gegenteil, Cloud Computing erweitert das Geschäftsmodell von Systemhäusern. Neben Entwicklungen On-premise ist auch ein Software-Betrieb in Mischformen und ganz in der Cloud möglich. Daraus ergibt sich eine breitere Geschäftsgrundlage für Systemhäuser«, sagt Channelchef Oliver Gürtler.